Peppino's-BLOG

Datum: Alles, was ich in meinem Zuhause erlebe!
31.08.2012

Wir haben gerade eine schwere Zeit. Noch nie war ich so traurig. Mein kleines Pudelherz ist ganz schwer und niemand hier kann mich trösten, weil alle anderen auch traurig sind. Der Monat hat schon schlecht begonnen, weil die beiden D-Mädchen ausgezogen sind. Ihre neuen Besitzer haben sich natürlich sehr gefreut, die Kleinen endlich in ihre Arme zu schließen und mit nach Hause zu nehmen. Aber Guido und Ute fällt es immer schwer, sich von den Babys zu trennen, obwohl sie ja wissen, wie gut es ihnen in ihren neuen Familien geht. Aldebaran und ich haben die Kleinen aber auch vermisst, denn wir haben immer sehr gerne mit ihnen gespielt. Es hat einige Tage gedauert, bis wir begriffen hatten, dass sie nicht im Häuschen schlafen, sondern endgültig ausgezogen sind. Ich wollte mich immer unbedingt persönlich davon überzeugen und Aldebaran hat nach ihnen gerufen und gewartet, dass sie raus kommen. Er ist dann immer ganz enttäuscht gewesen, weil keiner kam. Aber gemessen an dem, was am Donnerstag, dem 16.08.2012, passiert ist, war das gar nichts. An dem Tag habe ich gelernt, was richtiger Kummer und richtige Traurigkeit bedeutet. Es fing in den frühen Morgenstunden an, als Ute merkte, dass es Benares nicht gut ging. Sie rief also erst bei unserer Tierärztin an und entschied sich dann, zur Tierklinik mit ihm zu fahren. Also wurden wir alle ins Auto gesetzt, damit wir nicht rufen und weinen, wenn Guido und Ute mit ihm weg fahren und wir zu Hause bleiben müssen. Nach einiger Zeit kam Ute dann auch mit Benares wieder aus der Klinik und wir fuhren nach Hause. Guido ist arbeiten gefahren, aber Ute blieb bei uns. Immer wieder sah sie besorgt nach Benares und entschied sich dann, nicht arbeiten zu fahren, sondern frei zu nehmen. Nach einigen Telefongesprächen wurden wir dann ins Hundezimmer gebracht, wie jeden Morgen.

Ute ist dann mit Ronald und Benares wieder zur Tierklinik gefahren und kam erst mittags zurück. Wir wollten natürlich Benares sofort ganz fröhlich begrüßen, haben dann aber gemerkt, dass es ihm sehr schlecht ging und haben uns bereitwillig wieder ins Hundezimmer bringen lassen, damit er allein mit Ute im Wohnzimmer bleiben konnte, um sich auszuruhen. Mittags kam dann auch Guido wieder nach Hause und wir durften wieder rein. Benares war irgendwie komisch, aber wir waren ja auch selbst ganz geschafft von der großen Hitze und so schliefen wir im ganzen Haus verteilt an verschiedenen, kühlen Orten. Als es dann abends langsam Zeit für unseren Spaziergang war, kam plötzlich Hektik auf. Benares ging es noch schlechter und Ute bat Ronald, sie nochmal zur Tierklinik zu begleiten, während Guido mit uns zur Hundewiese fuhr. Wir haben uns große Sorgen um Benares gemacht. Guido saß ganz deprimiert an seinem Tisch und wir haben uns keinen Zentimeter vom Eingangstor entfernt, immer in der Hoffnung, dass gleich alle wieder da sind.

Irgendwann kamen dann auch Ronald und Ute, aber ohne Benares. Ute berichtete, dass er in der Klinik bleiben musste und es sehr kritisch um ihn stehe. Dabei sahen alle Menschen ganz sorgenvoll aus. Um 22.00 Uhr rief dann eine Tierärztin an und erklärte, dass es aus ihrer Sicht keine Rettung mehr für Benares geben würde und sie bat um die Erlaubnis, ihn einzuschläfern. Ute wurde ganz still am Telefon. Danach haben Guido und Ute angefangen, zu weinen und Ori hat unter dem Tisch in seinem Lederbett gelegen und ganz laut mit geweint, als wüsste er, dass einer seiner Söhne getötet wurde.

Wir anderen sind ruhelos auf und ab gelaufen, haben von einem zum anderen geschaut und wussten nicht, wie wir reagieren sollten. Uns war nur klar, hier stimmt was nicht. Dann kamen auch Ronald und Moni und Rainer und Liane und alle haben geweint. Wir Jüngeren haben so etwas noch nie erlebt, aber Mandoki erzählte uns, dass er erleben musste, dass Radhwan, Xambay und sein Vater Waru-Shah gestorben sind und Ori war ja bei Waru-Shah`s Tod auch schon dabei. Jedenfalls ist bei uns seit Benares Tod alles anders. Mandoki und Ori haben versucht, uns das zu erklären, aber so richtig begriffen haben wir das noch nicht. Aldebaran war so traurig, dass ihm sogar eine Träne über das Gesicht gekullert ist. Ich habe immer am Liebsten mit Benares gekuschelt, er war einfach ein Schatz. Jetzt fühle ich mich inmitten der anderen Hunde einsam. Sein Lieblingsplatz ist leer. Der Platz am Flurfenster, wo er immer gemeinsam mit Basheer gesessen hat, bleibt auch leer. Basheer vermisst seinen Bruder am meisten. Schließlich waren die Beiden seit ihrer Geburt immer zusammen. Er kommt jetzt nicht mehr mit nach oben ins Schlafzimmer, sondern bleibt im Flur liegen. Er glaubt einfach nicht, dass Benares nicht wieder kommt. Auch unsere Menschen sind anders geworden. Irgendwie ist es, als hätte sich ein dunkler Schleier über sie gelegt. Ich glaube, Ute kann sich zur Zeit über gar nichts mehr freuen.

Ganz traurige Grüße

Peppino  

16.07.2012

Zur Zeit ist es ganz schön voll im Hause Waru-Shah´s. Bilquees ist ja noch mit ihren beiden Töchtern bei uns. Djamilah und Davinia heißen die beiden jetzt und sie werden am 19.07.2012 schon 8 Wochen. Anfangs konnte ich mir ja gar nicht vorstellen, wie lustig es mit ihnen werden würde. Da lagen diese hilflosen kleinen Dinger mit Bilquees in der Wurfkiste und ich durfte höchstens mal über den Rand gucken. Inzwischen sind sie schon fast so groß, wie ich selber und sie können schon prima rennen und balgen. Ich nutze jetzt jede Gelegenheit aus, um meine Zeit mit ihnen zu verbringen. Ute unterstellt mir zwar immer niedere Beweggründe – o.k., ich klaue ihnen schon mal ganz gerne das köstliche Welpenfutter oder das schöne, neue Hundespielzeug,  wenn die Menschen nicht aufpassen- aber ich kümmere mich auch ganz toll um die Kleinen. Niemand spielt so schön mit ihnen, wie ich es mache. Selbst Bilquees konnte ich inzwischen davon überzeugen, dass ich der ultimative Babysitter bin. Und so darf ich jetzt fast immer mit zu den Kleinen. Ganz wichtige Dinge, wie Totschütteln und Zerlegen von Spielsachen aller Art und das Buddeln tiefer Löcher, habe ich ihnen schon beigebracht. Und sie lernen richtig schnell. Gemeinsame Wettrennen um den Wohnzimmertisch herum oder durch den Spieltunnel im Welpenauslauf vervollständigen das Trainingsprogramm. Die beiden Mädchen sind schon richtige kleine Kraftpakete. Bald kann ich sie nicht mehr so einfach umschubsen, wenn sie mal nicht so wollen, wie ich es gerne hätte. Ich genieße jetzt jeden Tag unserer gemeinsamen Zeit, denn ich weiß, dass sie uns bald wieder verlassen, um in ihr endgültiges Zuhause zu ziehen.

Die neuen Besitzer kenne ich ja schon von den regelmäßigen Besuchen. Und Liane wohnt ja zur Zeit sogar bei uns.

Vor einer Woche, zu Beginn der Ferien, ist auch Bakari wieder bei uns eingezogen. Er ist auch ein prima Kumpel, nur leider so groß. Das ist eigentlich gar nicht schlimm, nur dass er im Bett so viel Platz weg nimmt, ist blöd. Da muss selbst ich abends schon suchen, noch ein bequemes Plätzchen zu finden, obwohl ich doch fast in jede Lücke passe. Na ja, wo ein Pudel ist, ist auch ein Weg. Ute hat es da schon schwerer. Wie immer ist sie die letzte, die ins Bett darf und die erste, die wieder aufstehen muss. Sie steht jetzt manchmal mit ihrem Kopfkissen unter dem Arm und einem ziemlich traurigen Gesicht neben dem Bett und fragt sich, wo sie sich noch hinlegen soll. Wir sind eben einfach schneller. Seit Bakari da ist, rennen wir noch eiliger die Treppe hoch, wenn wir hören, dass Guido die Schlafzimmertür öffnet. Leider hat Bakari den Bogen auch schon raus und so rempeln und schubsen wir uns gegenseitig, um bloß noch einen guten Platz zu bekommen. Sobald wir liegen, schlafen wir auf der Stelle ein und werden alle schwer, wie Steine. Ute schiebt und rückt dann noch eine Weile an uns herum, bis sie sich ca. 50 bis 60 Quadratzentimeter im Bett erkämpft hat. Das muss reichen. Yoga braucht sie nicht………

30.05.2012

 

Jetzt ist ja schon wieder eine ganze Zeit
vergangen und bei uns ist sooooo viel passeirt.

Zunächst mal waren wir in Landsberg am Lech und haben dort Vroni und Benazir besucht. Diesmal sind wir nachts gefahren und haben unser Haus auf Rädern nicht mitnehmen müssen. Dadurch waren wir schneller dort, als bei unserer letzten Fahrt und selbst ich habe die überwiegende Zeit schlafend verbracht. In den frühen Morgenstunden gab es für uns alle einen ausgiebigen Spaziergang auf einem Autobahnrasthof und von dort aus war es dann auch gar nicht mehr so weit. Wir haben eine wunderschöne sonnige Zeit in Vroni´s Hundegarten verbracht. Dort stand schon ein fahrbares Haus für uns bereit und wir haben es uns so richtig gemütlich gemacht. Da ich noch immer unter dem Zaun durchschlüpfen kann und diesen Umstand natürlich auch sofort schamlos ausgenutzt habe, ist Ute in den ersten zwei Tagen ständig mit Gitterelementen und Kabelbindern ausgerüstet herum gelaufen und hat versucht, mir alle Ausbruchwege zu versperren. Na gut, also bin ich eben die meiste Zeit auf dem Grundstück geblieben, aber wenn es mir wirklich wichtig war, habe ich eben doch noch irgendwo ein Schlupfloch gefunden. Wir Hunde hatten eine tolle Zeit mit Benazir, der sich auch über unser Wiedersehen gefreut hat. Ich habe auch viele nette Menschen kennen gelernt. Erst bin ich ja immer etwas vorsichtig, aber wenn ich erst mal „aufgetaut“ bin, pudele ich lustig mit allen herum. Viel zu schnell war die schöne Zeit schon wieder um und ab ging´s nach Hause. Dort wurden wir bei unserer Ankunft aus völlig unverständlichen Gründen ins Wohnzimmer gesperrt. Zur Küche und zu unserem Zimmer wurde uns der Zutritt verwehrt. Sind die Menschen jetzt verwirrt oder was sollte das? Ori hat sich überlegt, einfach mal gucken zu gehen. Er kann ja mit Leichtigkeit über Zäune springen und so ist er in den Garten gesprungen und von hinten einfach in unser Zimmer und in die Küche geschlichen. Danach hat er uns Bericht erstattet und wir wussten, warum wir nicht rein durften: Er meinte, es roch überall nach frischer Farbe und die Wände und Türen klebten noch etwas, wenn man sie mit dem Fell berührte. Und er erzählte uns ganz aufgeregt von einer neuen Wohnlandschaft für uns mit drei verschiedenen Bettenebenen und einer Höhle. Obwohl wir ja wissen, dass Ori immer etwas zu Übertreibungen neigt, waren wir doch alle sehr gespannt auf unser neues Zimmer. Und dann durften wir endlich rein.    Wow!   Ori hatte uns wirklich nicht zu viel versprochen. Wir haben jetzt ein riesiges ebenerdiges Bett mit einer kuscheligen Rückzugshöhle, ein Bett in normaler Höhe und ein Podest mit einem weiteren Bett, von dem man einen schönen Blick von ganz oben hat  Das hat Ronald alles während unserer Abwesenheit gebaut. Was für eine Überraschung. In den nächsten Tagen trübte der Farbgeruch noch etwas unsere Freude aber inzwischen genießen wir unsere neue Wohnlandschaft und jeder hat seinen persönlichen Lieblingsplatz gewählt.

Aldebaran und ich hatten inzwischen Geburtstag. Das gab wieder zwei schöne Geburtstagsfeiern mit Geschenken. Ronald hatte sogar Geburtstagskekse nach verschiedenen Rezepten für uns gebacken. Die waren lecker. Am lautesten hat Vaquero geschmatzt. 

Das neueste Ereignis ist die Geburt der Afghanen-Babys. Bilquees wohnt jetzt mit ihrer Besitzerin Liane bei uns und hat am 24.05.2012 zwei Kinder zur Welt gebracht. Wir dürfen noch nicht ins Wohnzimmer, weil dort die Wurfkiste steht. Ganz schnell bin ich mal hinein gehuscht und habe einen Blick in die Wurfkiste geworfen.  Zwei propere Afghanenmädchen sind es. Dann musste ich aber schnell die Pfötchen in die Hand nehmen, weil es Ärger mit Bilquees gab. Sie möchte noch keinen Besuch und hat ihre Kinder am liebsten noch für sich allein. Ute meinte, das würde sich bald ändern. Sobald die Afghanenkinder anfangen zu krabbeln und zu spielen, ist Bilquees bestimmt froh, wenn wir das Babysitten übernehmen und sie damit etwas entlasten. Also müssen wir uns noch gedulden, bis sie etwas älter und größer geworden sind. Das wird bestimmt ein Riesenspaß, wenn sie mit uns durch die Wohnung flitzen. Schaut doch gelegentlich mal auf unsere Homepage. Guido wird dort regelmäßig die neuesten Fotos von den beiden Mädels einstellen.

Bis dann viele Grüße

Euer Peppino

 

18.04.2012

Das letzte Wochenende war allein    m i r   gewidmet. So habe ich das gern. Morgens wurde ich fein gebürstet und chic gemacht. Danach ging es ab zur Wiese, und zwar ohne meine großen Freunde. Das fand ich erst mal gar nicht lustig. Ich langweilte mich etwas ohne die restliche Meute. Ute hat sich dann erbarmt und mit mir etwas Ball gespielt. Das geht so:

Sie wirft den Ball weg, so weit sie kann und ich renne hinterher, so schnell ich kann. Dann erlege ich den Ball und nehme ihn in meinen Fang. Danach muss Ute hinter mir her laufen, so schnell sie kann und versuchen, mir den Ball wieder abzujagen. Und ich sage Euch: das gelingt ihr  n i e. Manchmal lasse ich sie großmütig etwas näher an mich heran kommen. Und wenn sie dann denkt, sie hat mich gleich, sprinte ich wieder weg. Ich muss das so machen, damit sie nicht zu früh die Lust am Hinterherlaufen verliert. Aber irgendwann war es ihr dann doch zu doof und sie hat nicht mehr mitgespielt. Dann haben wir uns zu Dritt noch etwas gelangweilt, bis ich endlich Ronald´s Auto hört. Prima, dachte ich, jetzt kommen Monsieur und Anizah und ich habe jemanden zum Spielen. Aber weit gefehlt, Ronald war allein und hatte nur seine Kamera dabei. Also wieder Langeweile…..

Dann kam noch ein weiteres Auto angefahren und ich konnte so viel Glück kaum fassen:

Da kam doch tatsächlich meine Frau Lady in Begleitung ihrer Besitzer und mit einem Pudelkind im Schlepptau. Das Kind war unser gemeinsamer Sohn Aaron, der gerade seinen Urlaub bei Lady verbringt. Was für ein Spaß. Vorbei die Langeweile. Jetzt war ich ganz froh, dass meine Afghanen-Freunde zu Hause bleiben mussten, so hatten wir die ganze Wiese für uns allein und konnten ungestört toben. Aaron ist mit seinen kleinen Beinen schon ganz schnell und so rannten und balgten wir zu Dritt um die Wette. War das schön! Ronald und Jürgen haben Fotos von uns gemacht. Seht mal:









Irgendwann waren wir dann müde, die Menschen verabschiedeten sich voneinander und fuhren nach Hause. Guido und ich sind noch auf der Wiese geblieben, während Ute auch nach Hause fuhr und meine Afghanen-Freunde holte. Na die hatten auf unserer Wiese was zu Schnuppern! Ich habe mich von dem schönen Tag erst mal ausgeruht und finde es Klasse, dass meine Menschen mir eine so große Freude gemacht haben.

Euer Peppino

27.03.2012

Am Wochenende war wieder was los bei uns…….  
In der Nacht von Samstag auf Sonntag meldeten mir meine Ohren plötzlich ein schreckliches Geräusch. Ich brauchte einige Sekunden, bis ich begriffen hatte, dass es der Wecker war. Mitten in der Nacht! Ute ist sofort aus dem Bett gesprungen. Guido war noch wach. Jetzt sind meine Menschen scheinbar ganz übergeschnappt. An den Vorbereitungen in der Küche konnte ich erkennen, dass ein Ausflug geplant sein muss, denn es standen Butterbrotdosen und eine Thermoskanne mit Kaffee bereit. Nach der Anzahl der Butterbrotdosen wird es wohl ein langer Ausflug werden. Ich habe natürlich sofort gedacht, dass ich mit Ute zu einer Ausstellung fahre, obwohl mich natürlich schon etwas gewundert hat, dass der obligatorische Friseur-Termin am Vortag ausgeblieben ist. Jedenfalls habe ich mich strategisch günstig auf der Treppe direkt neben der Haustüre positioniert. Na ja, das war wohl nichts. Ich wurde unter den Arm geklemmt und zu Guido in die Küche geschoben. Nur Vaquero und Benares durften in den Flur. Und dann hörte ich den großen Bus weg fahren. Als die Küchentür wieder aufging, waren Ute, Benares und Vaquero spurlos verschwunden. Aldebaran spielte noch etwas die beleidigte Leberwurst, weil er gehört hatte, dass die drei zu einem Coursing gefahren sind und er gerne mit wollte. Basheer rollte sich zufrieden auf den Rücken und meinte, ihm sei das egal, zu Hause chillen sei auch schön. Ich würde auch so gerne mal an einem Coursing teilnehmen, aber Mandoki hat mir erklärt, dass ich als Pudel da gar nicht mit machen darf. Windhundcoursings heißen so, weil sie eben nur für Windhunde sind und nicht für Pudel. Schade. Mittags sind wir dann zur Wiese gefahren. Das war ein Spaß. Wir waren ja jetzt mit sechs Hunden und Ute hat den großen Bus mit genommen. Also knubbelten wir uns lustig zu Fünft auf der Ladefläche des Kangoo, Basheer durfte sogar vorne auf dem Beifahrersitz mitfahren. Genau das Richtige für unseren Mister Wichtig. Irgendwann rief Ute dann an und teilte mit, dass alle Hunde wohlbehalten im Auto sitzen, keine Zwischenfälle, keine Verletzungen, nur glückliche Hunde. Und sie hat alle gelobt, wie schön sie gelaufen seien. Das hätte ich ja zu gerne gesehen.

Als Ute dann wieder anrief, war der arme Guido völlig geschockt, was in den letzten Wochen ja sozusagen sein Normalzustand ist: Der Bus war defekt. Ute stand mit Anja, Manfred, Bakari, Thandiwe, Cooper, Vaquero und Benares auf einem Autobahnparkplatz und wartete auf den ADAC. Na so was. Nach mindestens zweieinhalb Stunden war dann klar, der ADAC würde alle nach Hause bringen. Super, wir hatten uns schon Sorgen um unser Abendessen gemacht, weil Ute doch nicht da war. Es wurde später und später. Aber irgend wann (es war schon wieder mitten in der Nacht) wurde dann die Haustür aufgeschlossen und ein gutgelaunter Vaquero und ein fröhlicher Benares kamen rein getrabt und haben uns sofort von ihren Abenteuern erzählt. Da wurde also der Bus auf ein riesengroßes gelbes Auto gezogen und festgeschnallt, damit er nicht runter fällt. Ganz schön steil bergauf ging das, sagte Vaquero. Benares meinte, es sei schade, dass es schon dunkel war, von da oben hätte man bestimmten einen schönen Ausblick gehabt.

Und plötzlich fuhr der Bus dann los, ohne dass die Menschen am Steuer saßen. Benares meinte, das sei zwar zuerst ein komisches Gefühl gewesen, aber schließlich waren alle müde vom Coursing und haben dann doch geschlafen, außer Cooper, der war ganz aufgeregt, weil er nicht bei Anja sein konnte. Einige Stunden später ging es dann wieder rückwärts einen steilen Abhang runter und dann waren auch die Menschen wieder da. Es folgte noch eine kleine Nachtwanderung von der Autowerkstatt in Winnekendonk nach Hause.
Ich bin ja jetzt so was von neidisch. 

Das Team Waru-Shah´s on tour mit den gelben Engeln und ich war nicht dabei. Gemeinheit!  Bis die Werkstatt unseren Bus repariert hat, ist Moni jetzt für einen Teil von uns das Hundetaxi, weil wir doch auf keinen Fall alle gleichzeitig in den Kangoo passen.
So haben wir wenigstens auch noch etwas Spaß.
   

Euer Peppino

19.03.2012

Bei uns war gar nicht so viel los in letzter Zeit, deshalb habt ihr schon so lange nichts mehr von mir gehört. An diesem Wochenende durfte ich meine Frau Lady und unsere Babys besuchen. Die Kleinen sind jetzt geimpft, deshalb durfte ich mit. Der kleine Aaron ist schon zu seiner neuen Familie umgezogen, so dass nur noch 5 Babys da waren. Nur noch ist gut. Das ist schon ganz schön beängstigend, wenn alle auf einen zugewackelt kommen. Hilfe, ich habe immer einen Sicherheitsabstand eingehalten. Zu dem einen oder anderen Küsschen habe ich mich hinreißen lassen, aber am wohlsten habe ich mich auf dem Sofa gefühlt. Da konnte ich dem Treiben aus sicherer Entfernung von oben zuschauen und mir wurde wenigstens nicht in die Pfoten und Ohren gezwickt. Wie hält Lady das nur aus mit der Rasselbande? Es ist bestimmt anstrengend, die Kleinen in Schach zu halten, ich bin schon nach meinem Besuch ganz geschafft.

Aber schön sind sie alle geworden. Und gut geht es ihnen bei Heidi und Jürgen. Sie haben den vollen Familienanschluss, dürfen das ganze Wohnzimmer benutzen und auch raus in den Garten. Langweilig wird es ihnen bestimmt nicht, weil ja auch die Katzen und die Labradorhündin Akita schön mit ihnen spielen. Und genau wie ich es mir gewünscht habe, sieht mir tatsächlich ein Baby sehr ähnlich. Der kleine Aston hat im Gesicht die gleiche Zeichnung, wie ich. Selbst der lohfarbige Strich über der Nase ist vorhanden. Er wird zukünftig in Straelen wohnen, vielleicht treffe ich ihn ja später mal. 

Amely werde ich ja bestimmt wieder sehen, wenn sie mich mit ihrer Mama Lady auf unserer Hundewiese besuchen kommt. Dann können wir zu dritte ein paar flotte Runden drehen. Es ist jetzt so herrlich dort. Der doofe Winter scheint endgültig vorbei zu sein. Das Gras wächst, die Osterglocken blühen und die Vögel zwitschern. So kann Pudel es aushalten.

Ich habe erfahren, dass bei uns auch Nachwuchs in Planung ist. Bilquees ist jetzt läufig und soll Babys bekommen. Mal schauen, ob das klappt. Dann wird es bei uns vielleicht bald genau so turbulent zugehen, wie jetzt bei den „poodle-of-delight“.

Ich werde auf jeden Fall weiter berichten.

Euer Peppino

09.02.2012

Heute habe ich wieder viel zu berichten. Lady`s und meine Kinder haben sich prächtig entwickelt. Seht doch gelegentlich mal unter der Homepage „of poodle delight“ nach, da werden die Fotos regelmäßig aktualisiert. Jetzt haben die Kleinen schon ihre Augen auf und werden von Tag zu Tag schöner! Meine Menschen durften meiner Frau und den Kindern sogar schon mal einen Besuch abstatten. Sie haben mir vorgeschwärmt, wie süß alle sind. Ich muss mich noch etwas gedulden, bis ich sie persönlich besuchen darf. Aber ich finde es nett, dass meine Menschen mir auf dem Laptop die Fotos zeigen, damit ich immer informiert bin.

Zur Ausstellung war ich auch zwischenzeitlich wieder. In Castrop-Rauxel war das Festival der Rassehunde und ich war dabei. Diesmal war es besonders spannend, denn da waren auch andere Hunderassen, genau wie in Dortmund und Hannover. Meine Box und mein Kämmtisch standen neben Hunden, die so lange Haare hatten, wie Afghanen, aber keine Beine! Wenn ich schon denke, viel gebürstet zu werden, dann war das gar nichts gegen die Aktion bei den Nachbarhunden. Ausstellungen machen mir tatsächlich Spaß. Ute hat ja auch endlich begriffen, dass sie mich nicht allein lassen darf. Sie ist manchmal aber auch witzig. Sie hat mich durch die obere Klappe in meine Ausstellungsbox gesetzt und ist weg gegangen, weil sie am Pudelring dem Richten zusehen wollte. Aber sie hat nicht gemerkt, dass der Reißverschluss der vorderen Tür offen war. Also bin ich einfach hinter ihr her gelaufen und habe mich neben sie gesetzt…..und auch ein bisschen beim Richten zugeschaut. Als sie mich bemerkt hat, war sie sehr belustigt und fand es  brav von mir, dass ich nicht weg gelaufen bin. Danach durfte ich überall mit hin: Kaffee kaufen, zur Toilette, den Kaffee wieder weg bringen, Verkaufsstände gucken, Wasser für mich holen, usw.

Und zur Belohnung gab es Cocktail-Würstchen – prima! Doch gut, dass ich nicht in der Box sitzen geblieben bin, dafür hätte es bestimmt keine Cocktail-Würstchen gegeben.  Ute schien auch wieder Spaß zu haben, denn wir durften am Ende zwei bunte Rosetten mit nehmen, die bei unserer Rückkehr auch von Guido bewundert wurden.

Ach ja, etwas angestellt habe ich auch schon wieder….   Wir sind also am letzten Samstag von der Wiese aus nur mit Guido nach Hause gefahren, weil Ute mal wieder zum Stall wollte. Zu Hause angekommen sind wir alle, bis auf Benares (wie immer!), vom Movano aus ins Haus gesprungen. Guido fragte dann bei Benares erst höflich und dann schon leicht angesäuert nach, ob er denn nicht auch mal aufstehen und aussteigen möchte. Das dauerte mir aber zu lange. Und dann habe ich die Chance genutzt: Während Guido sich mit Benares beschäftigt hat und meine übrigen Freunde geduldig im Hausflur gewartet haben, bin ich mal kurz raus und dann flott unter dem Bus durch. Schließlich wohne ich ja in Winnekendonk, da muss man ja gelegentlich mal Präsenz zeigen. Schade war nur, dass es niemand bemerkt hat. Also kam Benares irgendwann verschlafen aus dem Auto gekrabbelt, alle sind rein und dann ging die Haustür zu.

Ach du jeh, da hatte ich den Salat. Haustür zu, alle drinnen und ich allein draußen. Hört mich keiner? Vermisst mich keiner? Ich möchte rein! Allein draußen zu sein ist doof!

Langsam aber sicher kam doch eine leichte Panik in mir auf. Aber ich hatte Glück. Da kam ein Herr mit Hut vorbei, der mich bemerkte. Wie ich später erfahren habe, war das unser persönlicher Schutzengel, der vor ca. zwei Jahren auch Mandoki mal gerettet hat. Er war so lieb und hat an der Haustür nach Guido gerufen…..dann ging die Haustür auf und so schnell ich konnte bin ich rein geflitzt. Also das mache ich nicht nochmal, es war nicht witzig, ausgesperrt zu werden.

Es geht doch nichts über ein gemütliches Bettplätzchen an der warmen Heizung….

In diesem Sinne

Euer Peppino

18.01.2012

In den vergangenen zwei Tagen hatte ich die Nerven blank liegen. Der Grund ist klar: Meine Frau Lady stand doch kurz vor der Geburt unserer Babies. Sie war für den 17.01. ausgezählt. Immer, wenn bei uns das Telefon klingelte, bin ich schnell hin gelaufen, um zu hören, ob es Neuigkeiten gibt. Aber immer hat Ute nur ein Pläuschchen mit Freunden gehalten. Oh, hoffentlich geht mit der Geburt alles gut…….   Ich wurde immer nervöser. Bei jeder Gelegenheit bin ich an Ute hochgehüpft, um mich abzulenken. Sie war am Ende auch schon ganz genervt und meinte, wenn ich mich nicht auf der Stelle beruhigen würde, dann würde sie mir die Krallen schneiden oder sich sonst irgendetwas Fieses für mich ausdenken.

Gemein! Dann, gestern Abend, war es endlich so weit. Lady´s Frauchen Heidi hat angerufen und mitgeteilt, dass die Babies da sind. Nachts sind sie gekommen. In Rekord- geschwindigkeit und Mama und Kinder sind wohlauf. Jippie, jetzt bin ich Papa. Es sind sechs Babies, vier stramme Jungs und zwei Mädel. Lady hat alles toll gemeistert und kümmert sich super um den Nachwuchs. Alle sechs haben eine tolle black and tan Zeichnung. Ich freue mich so. Aber mal ehrlich, hat jemand etwas anderes erwartet??? Es sind schließlich Wunschkinder von Lady und mir. Die müssen doch einfach toll sein.

Ori stichelte natürlich schon gleich wieder rum, dass er es zu acht Welpen gebracht hätte. Dieser Aufschneider. Schließlich bekommen Afghanen im Durchschnitt immer mehr Kinder, als Pudel. Ich finde also, man kann das gar nicht vergleichen. Aber so ist Ori. Er gibt eben gerne etwas an.  In Wirklichkeit freuen meine Afghanen-Freunde sich schon mit mir, genauso wie meine Menschen. Ich bin jetzt auch ganz geschafft von der Geburt und gehe schlafen.

Meiner Frau sage ich auf diesem Wege noch mal herzlichen Glückwunsch
und toi toi toi für die Aufzucht der Kleinen.

Alle freuen sich schon auf die ersten Fotos!

Erleichterte Grüße

Peppino

03.12.2011

 

Jetzt beginnen die Menschen wieder, überall strahlende Lichter an ihren Häusern anzubringen und Bäume und Sträucher damit zu dekorieren. Der erste Baum wurde auch schon ins Haus getragen und steht jetzt in der Küche. Abends duftet es oft nach Kerzen. Wir fahren jetzt an den Wochenenden nicht mehr zur Rennbahn und auch sonst ist weniger los. Einerseits hat man so häufiger die Möglichkeit, mit den Menschen ausgiebig zu kuscheln, aber ich bin doch schon jetzt etwas unterfordert und gelangweilt. Mal sehen, vielleicht fange ich bald wieder mit der Gartengestaltung an, wenn mir nichts Besseres einfällt.

Ich habe gestern ein Telefongespräch belauscht und mitbekommen, dass Anizah ab heute auch wieder auf die Wiese darf! Jippi, dann treffen wir uns heute dort. Vielleicht kann ich mich ja mit ihm mal so richtig austoben, schließlich haben wir uns ja lange nicht gesehen. Ihm scheint es also endlich wieder besser zu gehen. Aber die Menschen haben noch Angst, sich so richtig darüber zu freuen, weil sie so viel Glück gar nicht fassen können. Anizah ist bestimmt auch glücklich, wieder mal mit zu dürfen.

Ich denke auch oft an meine Frau. Wie es ihr wohl gehen mag? Ob sie Babys bekommt? Ich hoffe, dass meine Menschen bald endlich mal wieder bei Lady´s Besitzern anrufen. Vielleicht können wir uns wieder treffen.

Seit dem die Uhren umgestellt wurden, finden unsere Spaziergänge nur noch im Dunkeln statt. Das hat den Vorteil, dass wir den Wald für uns haben. Ute meinte, außer ihr selbst sei eben niemand so verrückt, durch den Wald zu laufen, wenn es schon stockdunkel ist. Wir werden entsprechend ausgerüstet: Meine Afghanen-Freunde bekommen blinkende Halsbänder angezogen. Bei mir geht das nicht, weil die Haare im Nacken so lang sind. Da würde das Halsband versinken und nicht mehr zu sehen sein. Also bekomme ich eine reflektierende Warnweste an und sehe aus, wie ein Straßenwärter. Ute trägt eine lustige Stirnlampe, weil sie ja in den Händen die Hundeleinen halten muss und deshalb keine Taschenlampe mit nehmen kann.

Im Fernsehen habe ich mal einen Ausschnitt aus „Starlight Express“ gesehen und ich finde, wenn wir so unterwegs sind, haben wir große Ähnlichkeit mit „Electra“.

So spät abends hört man im Wald seltsame Tierstimmen. Es war mir zuerst nicht ganz geheuer, dort zu laufen und ich bin immer ganz dicht bei meinen großen Freunden geblieben. Inzwischen habe ich mich aber daran gewöhnt und finde es Klasse, mit meiner Warnweste durch den Wald zu fegen. Ute hat versprochen, dass wir, solange es die Witterungsverhältnisse zulassen, weiter unsere Nachtwanderungen machen. Wenn es glatt wird, geht das nicht mehr, dann müssen wir auf der Wiese bleiben. Dort funkelt übrigens auch schon ein schöner Tannenbaum. Manfred hat ihn für uns auf einen hohen Pfosten gestellt, damit keiner an der Lichterkette hängen bleibt.

Viele vorweihnachtliche Grüße an Alle

Euer Peppino

22.11.2011 Ihr habt es ja auf unserer Startseite sicher schon gesehen: Ich habe geheiratet.

Meine Frau Lady war zu Besuch und ich habe gleich gemerkt, dass etwas anders ist als sonst. Sie roch so verlockend, dass ich ihr gar nicht mehr von der Seite weichen wollte. Aber ehe wir uns versehen hatten, wurden wir wieder getrennt. Darüber war ich sehr empört. Aber am nächsten Tag durfte ich sie schon wieder sehen. Und dann hat sie mich förmlich verführt. Was für ein Traum von Frau. Wir waren uns gleich einig, dass wir gemeinsam Kinder haben möchten.

Meine Menschen sagen, dass wir uns jetzt noch etwas gedulden müssen, ob Lady auch wirklich schwanger geworden ist. Ich bin ja schon so gespannt. Ob mir wohl ein Baby ähnlich sieht, so „ganz der Papa“? Das wäre Klasse.

Ansonsten ist bei uns die Stimmung im Moment nicht gut. Ute ist ganz wenig zu Hause und hat nicht viel Zeit für uns. Und wenn sie da ist, dann ist sie mit ihren Gedanken irgendwie abwesend. Selbst, wenn ich an ihr herum pudele, so gut ich es kann, findet sie es zur Zeit nicht lustig. Mandoki hat mir erzählt, dass Anizah schlimm krank ist. Stimmt, der war ja auch lange nicht mehr auf der Wiese. Jetzt machen sich alle große Sorgen um ihn. Ich bin auch ganz betrübt, weil er sonst immer so lustig war und schön mit mir gespielt hat. Hoffentlich wird er wieder gesund. Ich bekomme mit, dass seine Menschen alles für ihn tun, was sie nur tun können. Und ihr müsst alle, aber auch wirklich alle eure Daumen und Pfötchen für ihn drücken.

Dem Herrchen ging es auch nicht gut, aber der ist jetzt wieder gesund. Ein Glück, denn jetzt kümmert der sich wieder um mich und meine sechs Freunde.

Jetzt muss ich weg zur Wiese…….

Bis demnächst

Euer Peppino

  Jetzt ist unser schöner Urlaub auch schon wieder um. Toll war es wieder! Nur die Autofahrt ist nach wie vor anstrengend für mich. Zwar versuchen meine Menschen, es mir so bequem wie möglich zu machen, aber ich habe doch Angst, dass ich einschlafen könnte und sie dann plötzlich verschwunden sind. Also beobachte ich sie während der ganzen Fahrt und lasse sie nicht aus den Augen. Gut, manchmal nicke ich doch etwas ein, dann fällt mir mein Köpfchen auf die Brust oder ich lehne mich an meiner Boxwand an. Am nächsten Tag habe ich dann Muskelkater vom stundenlangen Sitzen. Meine Afghanenfreunde machen sich immer lustig über mich, weil sie während der gesamten Autofahrt tief und fest schlafen. Das sieht immer ganz witzig aus, wie sie da miteinander kuscheln und man kaum noch erkennen kann, wo der eine anfängt und der andere aufhört.

Zwischendurch dürfen wir auf einem Rastplatz spazieren gehen und es gibt für jeden von uns eine Kleinigkeit zum Naschen und frisches Wasser.

Und sobald wir auf dem Campingplatz angekommen sind, machen wir gleich unsere erste Runde am Strand. Wie schön dort die Wellen rauschen…. und der Sand unter den Pfötchen fühlt sich toll an. Die Afghanen flippen dann völlig aus. Vielleicht erinnert sie das an Wüstensand, wer weiß? Basheer und Ori gehen auch gerne ins Wasser, komisch, eigentlich bin ich doch der Wasserhund. Aber mir reicht es, wenn meine Krallen nass werden – mehr muss wirklich nicht sein. Aber ich sehe Ori gerne beim Schwimmen zu. Seine Haarpracht schwimmt dann an der Wasseroberfläche und er sieht wie eine riesige Insel aus. Ute lässt mich am Strand auch fast immer frei laufen – bis ich es dann mal wieder zu weit treibe und zur Strafe eine Zeit an der Leine bleiben muss. Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich im Urlaub „einen großen Drang zur Selbständigkeit“ habe, wie Ute es diskret umschreibt, wenn ich mal wieder einfach abhaue und mich allein herum treibe. Aber ich kenne mich hier halt gut aus, weiß, wo wir wohnen und sehe deshalb auch nicht ein, ständig in der Nähe zu bleiben. Was ist schon dabei, wenn ich mal rasch nachschaue, ob Mama und Papa Grünberger schon wach sind, ob die Hunde der anderen Camper mit mir spielen möchten oder ob der Platzwart, Herr Budde, ein Stück Fleischwurst für mich hat. Wenn ich mit meiner Erkundungstour fertig bin, komme ich ganz von selbst nach. Schließlich kann man am Strand ja weit gucken und ich sehe schon, wo Ute mit den anderen Hunden gerade ist. Und wenn nicht, gehe ich eben allein nach Hause und warte im Vorzelt, bis sie zurück ist. Ich weiß jetzt, dass die Kaninchen unter den Heckenrosen wohnen und versuche regelmäßig, doch mal eins zu erwischen. Schade, dass mein Lockenschopf darunter etwas leidet, was bei Ute regelmäßig zu Schnappatmung führt, aber was soll´s?  Und Fangen spielen mit Hattric kann man hier auch ganz prima. Jedenfalls habe ich im Urlaub einen Riesenspaß und genieße mein Pudelleben.

Als wir nach Hause kamen, wartete im Garten mal wieder eine Überraschung. Jetzt liegen da plötzlich braune runde Kugeln herum. Die Menschen amüsieren sich prächtig damit und scheinen einen Riesenspaß daran zu haben, sie aufzuheben und wie Beute in das Haus zu  tragen. Mandoki hat mir gezeigt, dass man die Kugeln auch mit den Zähnen aufknacken und das Innenleben aufessen kann. Die Dinger schmecken gar nicht mal so schlecht.

Ich hatte zwischenzeitlich auch noch mal Besuch von meiner zukünftigen Frau. Was für ein schöner Tag! Die Menschen plauderten lustig bei Kaffee und Kuchen und wir konnten uns gegenseitig kennen lernen. Ich habe Lady Gaga meine Wiese gezeigt, wir konnten rennen, spielen und natürlich auch ein bisschen flirten. Wir verstehen uns wirklich blendend und ich finde, wir passen gut zusammen.

An den letzten beiden Wochenenden hatte ich meine ersten großen Auftritte in der Öffentlichkeit. Da war Post vom VDH im Briefkasten und Mandoki hat den Gesprächen entnommen, dass  i c h  zur Ausstellung soll. Erst zur Bundessiegerausstellung nach Dortmund und dann noch zu einer CACIB nach Hannover.  Da war ich ganz schön gespannt, was mich erwartet, wenn ich mit Ute allein und so ganz ohne meine großen Freunde unterwegs bin.

Also Ausstellung geht so:

Ein bis zwei Tage vorher hat man noch einen Friseur-Termin, damit die Haarpracht sitzt. Unglücklicherweise ist danach wildes Toben, Buddeln, Wälzen und alles, was sonst noch Spaß macht, strengstens verboten. Am Ausstellungstag darf man schon   g a n z   f r ü h  morgens eine Mini-Runde laufen, damit man die Gelegenheit hat, sein Geschäft zu verrichten. Danach geht es ins Auto und nach einer ziemlich langen Zeit kommt man am Ausstellungsort an. Da sind dann auch viele andere Hunde. Auch solche, die ich in meinem bisherigen Leben noch nicht gesehen habe. Am Eingang muss man in einer Schlange anstehen und warten, weil die Menschen scheinbar noch Papierkram zu erledigen haben. Dann geht es zu den Bewertungsringen. Als wir dort ankamen, standen schon überall Pudel auf den Kämmtischen und wurden schön gemacht. Und ehe ich mich versehen hatte, stand ich auch auf unserem Tisch und wurde super gründlich gekämmt und gebürstet. Danach musste ich warten, bis ich an der Reihe war. Eigentlich ist die Sache gar nicht so schwierig. Wenn ich alles richtig verstanden habe, soll man wohl so schön wie möglich aussehen und mit ganz stolzer Haltung laufen. Danach wird man auf einen Tisch gestellt und von einem Richter angefasst. Na ja, wenn´s mehr nicht ist. Ich war zwar aufgeregt, habe mir aber trotzdem Mühe gegeben, meine Sache gut zu machen.

Muss mir wohl auch gelungen sein, denn Ute schien sehr zufrieden mit dem Ergebnis zu sein. Sogar einen Pokal habe ich gewonnen, auf dem steht „Bundessieger 2011“….und als wir nach Hause kamen, wurden wir dort auch schon jubelnd empfangen. Danach war ich aber ganz geschafft. Eigentlich komisch, denn schließlich muss man ja nur still stehen und ein kleines Ründchen laufen. Aber die ganzen neuen Eindrücke und die lange Autofahrt machen eben doch müde.

Jedenfalls war ich jetzt selbst auch mal auf Ausstellungen und kann mitreden, wenn meine Afghanen-Freunde davon erzählen.

05.09.2011

Ich hatte ein richtig tolles Wochenende, davon muss ich einfach erzählen.

Also zunächst mal hatte ich am Freitag meinen Friseurtermin und Frau Huppertz hat mich wieder so richtig schön gemacht. Ich kann das jetzt auch schon etwas besser und habe fast die ganze Zeit still gestanden. Als sie fertig war und mich auf den Boden gesetzt hat, bin ich sofort zum Spiegel gelaufen und habe mich von allen Seiten betrachtet.

Richtig chic bin ich jetzt wieder und fühle mich im wahrsten Sinne des Wortes pudelwohl.

Danach wurde ich noch mal auf den Tisch gestellt, musste mich in Ausstellungshaltung positionieren und wurde ganz genau angesehen und vermessen. Ich bin also 38 cm groß und 40 cm lang. Meine Zähne sind alle da und auch sonst sehe ich aus, wie Pudel eben aussehen sollen. Das alles wurde ganz genau notiert. Dann hat Ute noch meinen Ahnenpass abgegeben, damit der zusammen mit meinem Beurteilungsbogen zum Deutschen Pudel Klub geschickt werden kann. Zuchttauglichkeitsprüfung nennen die Menschen das. Wenn von dort die Unterlagen bestätigt werden, habe ich die Berechtigung erlangt, Vater zu werden. Ein interessanter Gedanke. Mandoki und Ori haben mir schon erzählt, wie das ist und ich freue mich jetzt darauf, es selbst mal zu probieren. Natürlich bin ich ganz froh, dass ich die Kinder nur machen und sie nicht selbst auf die Welt bringen muss. Das überlassen wir wahren Männer dann doch lieber dem weiblichen Geschlecht.

Zuhause angekommen, war ich von dem langen Stehen dann tatsächlich mal etwas ermüdet und habe mich schlafen gelegt. Meine Afghanen-Freunde hatten großes Intesesse an mir, weil ich jetzt natürlich den Kastanieneck-Geruch trug. Immer wieder schnuffelten sie an mir herum. Der Amanullah wollte mich sogar ständig decken. Als er mich dann aber auch noch aus dem Tiefschlaf gerissen hat, bin ich sehr verärgert gewesen und habe ihm mal tüchtig Bescheid gesagt. Er war etwas verwirrt, denn sonst bin ich ja immer freundlich und zum Scherzen aufgelegt. Aber nach dem anstrengenden Tag  wollte ich einfach nur meine Ruhe haben. Das hat er dann aber auch verstanden.

Am nächsten Tag hatte ich Foto-Session mit Moni und Ronald. Langsam bekomme ich Spaß an der Sache. Jedenfalls haben wir wohl gemeinsam etliche gute Fotos von mir hin bekommen. Ich kann zwar noch nicht so gut posen, wie Mandoki und Vaquero, aber ich bin ja auch  noch jung und muss noch viel lernen. Ich finde, für den Anfang war ich gar nicht so schlecht.

Am Abend haben die Menschen dann wieder lecker duftende Sachen gegessen. Plötzlich gab es Tumult in der Küche, weil meine Afghanen Freunde sich wegen einer Tüte Tomaten (die lag auf dem Küchentisch und knisterte so schön) in die Haare bekommen haben. Da war was los. Wir black and tan Farbenen üben ja eher Zurückhaltung. Deshalb sind Vaquero, Benares und ich schnell ins Wohnzimmer geflüchtet. Aber alles, was rothaarig war, rangelte knurrend und fletschend um den Küchentisch herum. Da hättet ihr mal sehen sollen, wie schnell die Menschen rennen können, um die Streithähne wieder zu entwirren. Ute hat Aldebaran und Ori zu fassen bekommen und zu uns ins Wohnzimmer geworfen. Für sie war der Spaß also schnell vorbei. Aber Monsieur, Mandoki, Basheer und Amanullah rangelten noch miteinander, während Anizah es lustig fand, jedem in den Hintern zu beißen und dann schnell wieder zur Seite zu springen. Basheer war geschickt. Wahrscheinlich dachte er, dass es jetzt Ärger geben könnte und zog es vor, den Verletzten zu simulieren. So erntete er statt Schelte nur Mitleid und Aufmerksamkeit. Nachdem die Tomatentüte weggeräumt wurde, haben sich alle wieder beruhigt. Viel Lärm um nichts. Nur Mandoki hat Basheer den ganzen Abend beschattet und jede seiner Bewegungen kontrolliert. Er ist eben doch noch unser Chef, auch wenn er jetzt schon 11,5 Jahre alt ist.

Am Sonntag ging es dann endlich mal wieder mit der ganzen Meute nach Köln auf die Rennbahn. Ich durfte bei den Spaziergängen mit gehen und sogar frei laufen (weil ich ja inzwischen recht gut gehorche). Auf der Rennbahn durfte ich wieder eine Gerade hinter dem Häschen her flitzen, wurde über die Lautsprecheranlage als Rennpudel angesagt und gelte jetzt als Geheimfavorit beim nächsten Jederhundrennen. Mal sehen, ob ich diesmal teilnehmen darf. Es wird vielleicht etwas schwierig, meinen meine Menschen, weil wir dann eigentlich noch im Urlaub sind. Na ja, ich lasse ich mal überraschen. Die Teilnahme am Jederhundrennen hört sich nach viel Spaß und Abenteuer an, aber Urlaub ist ja auch prima. So oder so sehe ich also schönen Zeiten entgegen und freue mich schon darauf……

26.08.2011

Wann wird es wieder richtig Sommer???   Richtig: Wenn die Waru-Shah´s ihr Sommerfest feiern. Einen Tag vorher war schon viel los in unserem Garten  Moni, Ronald, Anja, Manfred, Max und Nele liefen beschäftigt hin und her und schleppten Sachen mit sich herum. Meine Menschen waren natürlich auch dabei. Mein Herrchen saß auf einem Stuhl und dirigierte alle hin und her, weil er doch selbst nicht so gut laufen kann. Aber so war er quasi die Kommandozentrale, die den Überblick behält. Das sah lustig aus. Wir haben im Garten gesessen und zugeschaut. Die Menschen hatten sich in einem riesigen Gitterkäfig unter dem Birnbaum eingesperrt. Das war sehr unpraktisch, denn wir hatten so gar keine Möglichkeit, ihnen nachzulaufen oder einfach nur mal so im Weg zu sitzen. Nachdem alle eine Weile mit langen Metallstangen und Stoffbahnen gespielt hatten, stand plötzlich ein riesiges gelbes Zelt mit zwei niedlichen Türmchen auf dem Rasen unter dem Birnbaum. Basheer meinte, wenn die Menschen dieses Zelt mal für eine Ausstellung aufbauen würden, dann würde selbst er gerne mit gehen.

Kurze Zeit später standen dann Tische und Stühle unter dem Zelt und es sah schon richtig gemütlich aus. Am nächsten Tag verschwanden die Menschen dann wieder in ihrem Käfig, während wir den restlichen Garten für uns hatten. Alles wurde noch nett geschmückt und mittags kamen dann Gäste. Ich wäre so gern an jedem Einzelnen hochgehüpft, aber sie blieben alle in dem Käfig und haben uns nur durch die Gitterstäbe begrüßt. Trotzdem haben wir uns nichts entgehen lassen. Es war ja tolles Wetter, da konnte man schön im Gras liegen und den Menschen zusehen.

Plötzlich stand dann auch noch ein fremder Mann vor der Tür und hatte einen riesengroßen Edelstahlnapf dabei. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Der Napf war so groß, dass man mit dem Inhalt bestimmt zwölf Neufundländer hätte füttern können. Und ihr werdet es nicht glauben, der Mann hat den Napf abgestellt und lief dann noch mehrfach hin und her, um immer mehr von diesen Näpfen ins Haus zu bringen. Es duftete schon ganz verlockend nach Braten, Gyros und den gebratenen gelben Bällen. Sehr schade, dass wir hinter dem Zaun bleiben mussten. Die großen Näpfe standen auf kleinen Feuerstellen, damit das Essen warm gehalten wurde. Das fand ich sehr praktisch, aber Basheer meint, so schnell, wie ich mein Näpfchen immer leer putze, wäre es nicht nötig, mein Essen warm zu halten. Ha Ha, ausgerechnet er muss das sagen, wo er doch einsamer Rekordhalter im Napfleerputzen ist.

Die Menschen verbrachten den Mittag in geselliger Runde mit Trinken, Essen und angeregten Gesprächen. Wir haben mitbekommen, dass wir sehr häufig das Gesprächsthema waren und waren darauf irgendwie schon etwas stolz, besonders, weil wir überwiegend lobend erwähnt wurden. Na ja, die ein oder andere Missetat haben sie sich schon gegenseitig erzählt, aber da alle darüber lachten, konnten unsere Untaten doch gar nicht so schlimm gewesen sein.

Zwei Menschen, die ich noch nicht kannte, hatten einen Menschenwelpen dabei. Dieser Menschenwelpe war ganz in rosa gekleidet und machte immer so komisch „Wauwau“….und meinte damit wohl uns.  Ehe wir uns versahen, brachte Moni das Menschenkind also in unseren Garten. Meine Afghanen-Freunde fanden das Klasse, aber ich bin gerannt, was das Zeug hielt. Das rosa Ding torkelte so unbeholfen und tapsig und quietschte dazu so komisch, dass ich lieber Abstand gehalten habe. Aber zum Glück sind meine Afghanen-Freunde ja alle prima groß, so dass ich mich hinter ihnen verstecken und die Angelegenheit aus sicherer Entfernung beobachten konnte.

Tja und irgendwann war dieser schöne Tag dann um und alle verabschiedeten sich. Nur Moni, Ronald, Anja, Manfred, Max und Nele blieben da………. und fingen wieder an, Tische, Stühle und Zeltstangen herum zu tragen. Wenig später erinnerte nichts mehr an das Fest – Zelt weg, Stühle weg, Tische weg, Deko weg - der Garten war wieder wie leergefegt.

Wir mussten noch eine Weile im Hundezimmer bleiben, während Ute und Guido im Haus hin und her liefen. Danach bekamen wir unser Essen (das übrigens nach der leckeren Bratensoße schmeckte) und alle gingen müde ins Bett.

……und pünktlich am nächsten Morgen regnete es dann auch wieder…..

07.08.2011

Ich sag Euch, Menschen haben manchmal seltsame Ideen. Letzten Freitag haben wir von der Wiese aus eine größere Autofahrt unternommen und ich habe mich echt über den Ausflug gefreut. Irgendwann hielt das Auto an und wir waren in einer größeren Stadt. Da habe ich mich natürlich gefragt, was wir da sollen, denn es sah nicht so aus, als könnten wir Hunde dort laufen und spielen. Ich habe Mandoki gefragt, wo wir sind, aber selbst der war vorher noch nie dort und konnte mir auch nicht sagen, warum die Menschen dort hin gefahren sind.

Die Anderen mussten im Auto bleiben, nur ich durfte aussteigen. Als wir in das Haus rein gegangen sind, roch es schon so fies und richtig, es war das Wartezimmer einer Tierarztpraxis. Ich dachte, da muss eine Verwechselung vorliegen, denn ich fühlte mich pudelwohl und überhaupt nicht krank. Aber Ute hat tatsächlich mich dort angemeldet. Als ich dann dran war, sind komische Sachen passiert. Ich habe Tropfen in meine Augen bekommen, die bewirkt haben, dass ich alles nur noch ganz verschwommen sehen konnte, genau wie damals, als ich mit Basheer zusammen das Baileys-Glas leer geschleckt habe. Und dann hat mir der Tierarzt in meine Augen geleuchtet. Er schien mit  dem Ergebnis ganz zufrieden gewesen zu sein und Ute freute sich auch. Danach musste ich mich erst hinstellen und dann hinlegen und der Tierarzt hat versucht, ob er meine Hinterbeine ausreißen kann. Ich kam mir vor, wie ein Brathähnchen, dem man die Keule raus dreht, um sie zu essen.

Aber das war ja Alles noch gar nicht so schlimm. Doch danach hat er mir mit einer Nadel ins Bein gestochen. Das tat zwar schon weh, aber ich habe noch keinen Ton gesagt. Aber plötzlich habe ich gesehen, dass ganz viel Blut aus meinem Bein raus lief und da habe ich um Hilfe geschrien, so laut ich konnte. Mandoki hat mir später erzählt, dass sie mich bis zum Auto gehört haben, mir aber nicht helfen konnten, weil die Autotüren doch fest verschlossen waren.

Na ja, irgendwann war es dann endlich vorbei. Die Tierarzthelferin hat mich noch etwas getröstet, Ute meinte, ich würde mich schon genau so benehmen, wie ein Afghane und der Tierarzt hat mir einen schicken Verband um mein Bein gemacht, damit ich bei den Anderen damit angeben konnte. Ute war scheinbar sehr zufrieden mit dem Ergebnis und hat noch einen Stapel Bescheinigungen mit bekommen. Ich habe dann gehört, dass der Familienplanung wohl nichts im Wege steht, was immer sie damit sagen wollte. Dann sind wir wieder nach Hause gefahren.

Dort kam dann der Verband wieder runter und Basheer hat mir geholfen, das Blut von meinem Bein zu waschen. Basheer war überhaupt ganz süß und mitfühlend. Es war richtig schön, wie er mich umsorgt hat. Eigentlich ging es mir ja auch schon wieder gut, aber ich habe es trotzdem genossen, von ihm so betüddelt zu werden.

01.08.2011

Tja, was gibt´s Neues bei uns?  Ach ja, wir sind jetzt wieder mal einer mehr. Seit einer Woche wohnt Bakari bei uns zur Untermiete. Ich wollte ihm die Wohnung und den Garten zeigen, aber er meinte, das sei nicht nötig, er sei schließlich nicht zum ersten Mal da und kenne sich schon aus. Ach so, konnte ich ja nicht wissen.

Als Erstes rannte er raus in den Garten und markierte jeden, aber auch wirklich jeden Baum. Dann wollte er sich auch noch in der Wohnung verewigen, aber Ute schien das schon zu ahnen, denn sie lief ständig hinter ihm her, bis er den Gedanken verworfen hat. Dachte Ute jedenfalls! Aber oben im Flur war es ihm dann doch noch heimlich gelungen, mal kurz sein Bein zu heben. Damit war dann klar, ab sofort wohnt er auch hier. Schon am ersten Abend lagen wir alle gemeinsam im Wohnzimmer und nachts gingen wir gemeinsam mit unseren Menschen ins Bett. Wie gut, dass Bakari genau so friedlich ist, wie seine übrige Familie. Denn so gab es gar keinen Stress. Wir rücken alle etwas enger zusammen und wenn wir nebeneinander keinen Platz haben, legen wir uns einfach übereinander. „Wo ein Doki ist, ist auch ein Weg“, oder wie war das Sprichwort nochmal?  Unsere Menschen haben zwar morgens dunkle Ringe unter den Augen und behaupten, sie hätten schlecht geschlafen, aber für uns ist alles prima.

Bakari ist auch so ein guter Kumpel. Er hilft mir tüchtig bei der Gartengestaltung. Ihr müsstet mal sehen, in welch kurzer Zeit er riesige Löcher schafft. Da brauche ich mindestens eine Stunde und er schafft das in wenigen Minuten. Na ja, kein Wunder bei diesen Riesenpranken. Schade ist nur, dass er dann immer etwas Ärger mit Guido bekommt. Eigentlich komisch. Guido meckert immer, dabei hat er doch gar keine Arbeit damit. Schließlich gräbt Ute die Löcher wieder zu. Aber ich muss sagen, im direkten Vergleich zu Bakari ist sie echt ein Looser. Sie braucht fast so lange, wie ich, benutzt dazu sogar noch so ein komisches Ding mit einem Stiel dran und am Ende fehlt auch noch Erde und der Boden ist nicht mehr eben.

Bakari hat auch prima Ideen. Auf die muss man erst mal kommen. Wir haben zum Beispiel noch gar nicht gemerkt, wie toll man mit den Walnussbäumen spielen kann. Die Bäume standen ja schon immer im Garten und interessierten uns nicht weiter. Aber Bakari hat uns gezeigt, wie viel Spaß man haben kann, wenn man sich davon Äste ab macht und damit „Stöckchen“ spielt. Das geht so:  Er macht den Ast ab und wir rennen alle hinter ihm her, um ihm das Stöckchen abzujagen. Sobald es einem von uns gelungen ist, muss er vor laufen und wieder alle hinterher. So geht das reihum, bis jeder mal ins Stöckchen beißen durfte. Ein neues Spiel, an dem wir alle großen Spaß haben. Selbst Mandoki und Ori spielen mit.

Natürlich wäre es zu schade, die Stöckchen dann draußen liegen zu lassen. Es hat ja in der letzten Zeit viel geregnet, dann würden sie doch nass. Also nehmen wir sie immer mit rein. Da kann man dann noch gelegentlich mal knabbern, wenn man dazu Lust hat. Ute meint, seit Bakari da ist, würde sich ein offener Kamin lohnen, genug Brennholz hätten sie jetzt schließlich. Ein weiterer Vorteil sei auch, dass sie im Winter nicht mehr so oft Nüsse sammeln gehen muss, weil ja die Bäume keine Äste mehr haben. Prima, dann kann sie mehr Zeit mit unserer Fellpflege verbringen…….

Toll ist auch, dass er Türen aufmachen kann. Na ja, die Haustüre ist jetzt  i m m e r abgeschlossen, selbst wenn Ute nur den Abfall in die Mülltonne bringt oder nach Post schaut. Und unsere Hundetür hat sowieso einen Drehknauf. Mandoki hat mir erzählt, dass dieser bei Bakari´s letztem Urlaub angebracht wurde. Schließlich kennen die Menschen seine Fähigkeiten. Aber es gibt eben auch Türen, die nicht abgeschlossen werden können, weil kein Schlüssel mehr da ist. Also konnten wir dank Bakari auch mal richtig schön durch das Esszimmer toben (dort ist uns der Zutritt normalerweise verboten) und im Büro auf den Sofas „Trampolin springen“. Dabei sind Vaquero und Aldebaran richtig ausgeflippt, so viel Spaß hatten sie daran.

Insgesamt amüsieren wir uns hier köstlich. Ori meint aber auch, dass Bakari sich das verdient hat. Schließlich lässt es sich der Rest seiner Familie bei Paella, Sangria und Sonnenschein gut gehen, also hätte er auch ein Recht auf schöne Ferien.

Ich habe mitbekommen, dass meine B-Freunde bald Geburtstag haben. Ich kann es kaum noch erwarten, denn zu Geburtstagen lassen sich unsere Menschen immer was Tolles für uns einfallen.

Euer Peppino 

 

Harte Zeiten für kleine Pudel bei den Waru-Shah´s:

Im Moment dreht sich alles nur um die Afghanen. Coursing hier, Ausstellung da, an jedem Wochenende unterwegs und kaum Zeit für mich. Es ist nicht so, dass sie nicht an mich denken, ganz im Gegenteil, auf jeder Ausstellung fällt ein schönes Geschenk für mich ab.

Von der Ausstellung in Erfurt hat mir Ute ein schönes, rundgenähtes Lederhalsband mit gebracht. Passt prima, ist superbequem und ich finde, es steht mir gut. Außerdem gab es noch eine neue Decke für mein Reisebett, denn mit der alten habe ich Frau Holle gespielt. Und ein nobles Wassernäpfchen für das Auto in Waru-Shah´s blau.

Auf der letzten Ausstellung in Straelen hat Ute mir dann noch die passende Leine zu meinem neuen Halsband gekauft. Jetzt bin ich auf Spaziergängen richtig edel unterwegs. Obwohl mir die Leine lieber ist, wenn sie an Ute´s Hals baumelt und nicht an meinem……

Bei den letzten Spaziergängen war ich richtig brav und habe sogar darauf verzichtet, die Jogger zu verfolgen, wenn´s auch schwer fällt.

Zum Jederhundrennen durfte ich jetzt doch nicht. Cooper musste zum Nachbarschaftsfest und konnte nicht mit. Deshalb sind wir auch nicht gefahren. Aber es ist vielleicht auch besser, wenn ich noch mal vorher übe. Außerdem bin ich ja auch gerade erst ein Jahr alt. Aber irgendwann nehme ich daran bestimmt noch teil.

Auf der Hundewiese darf ich an den Mini-Coursings teilnehmen und das macht mir Riesenspaß. Als ich dann aber meine Fähigkeiten auf einem Sportplatz an zwei Tauben erproben wollte, war Ute gar nicht begeistert. Sie regt sich immer so unnötig auf. Ich war zwar schnell weg, aber auch genauso schnell wieder da.

Mein Friseurtermin ist längst überfällig und bald kann ich nicht mehr aus den Augen gucken. Aber wegen der Hundeausstellungen blieb keine Zeit, mich zum Friseur zu begleiten. Am 08.07. ist es endlich soweit, dann kommen die Locken im Gesicht und an den Pfötchen wieder ab.   Ute möchte sich dann auch zeigen lassen, wie man Pudel richtig trocknet. Sie meint, sie würde noch irgendwas falsch machen, denn ihr ist aufgefallen, dass die Pudel auf den Ausstellungen aussehen, wie Zuckerwatte und ich sehe aus, wie ein Wischmopp, behauptet sie jedenfalls. Unverschämtheit. Aber wenn, ist es schließlich ihre Schuld und nicht meine.

Meine Afghanen-Freunde waren bei den letzten Veranstaltungen richtig gut. Basheer konnte beim Coursing das CACC gewinnen und Aldebaran und Benares sind jetzt VDH-Champions. Außerdem haben Benares und Anizah noch CAC´s gewonnen und Bakari hat sein letztes CAC in Straelen bekommen. Jetzt ist er DWZRV-Champion. Ich bin schon gespannt, ob er damit angibt, wenn wir uns das nächste Mal sehen.

Ich freue mich schon auf das nächste ausstellungsfreie Wochenende, damit wir mal wieder eine Runde auf der Kölner Rennbahn drehen können.

Sonst gibt es bei uns nicht viel Neues. Ach so, ich vergaß zu erwähnen, dass das neue Hundesofa im Flur jetzt auch schon wieder ein Loch hat..........

Ich habe natürlich so getan, als wisse ich nicht, wie es da rein gekommen ist, aber Ute hat sofort gewusst, wer dafür verantwortlich war. Jedenfalls sagte sie mir, wenn ich so etwas nochmal mache, wird sie eine Zeitungsannonce aufgeben: „Kleinpudel, black and tan, ein Jahr alt, an Meistbietenden abzugeben. Nur in Zwingerhaltung, für Wohnungshaltung ungeeignet.“  Haha, ich fand das gar nicht komisch.

Na, dann sage ich mal tschüss bis demnächst.

Euer Peppino

22.05.2011 So Freunde, lange nichts von mir gehört, nicht wahr???

Ihr seid bestimmt schon mächtig gespannt, was ich alles erlebt habe…

Also zunächst mal waren wir im Urlaub. Diesmal ging es nach Bayern, genauer nach Landsberg am Lech –Vroni und Benerle besuchen.

Wir wussten schon am Tag vorher, dass wir verreisen würden, denn plötzlich ging wieder diese Rumkramerei los. Sachen wurden in Taschen gestopft, die Taschen herumgeschleppt, im Flur zwischengelagert, ins Auto gefrachtet – da war uns klar: Die Menschen wollen weg. Obwohl wir eigentlich wissen, dass wir bei so umfangreichen Reisevorbereitungen mit dürfen, wollten wir doch ganz sicher gehen. Also haben wir uns überwiegend im Flur aufgehalten, damit bloß nicht vergessen wird, uns auch einzupacken, nachdem die letzte Tasche verstaut war. Mandoki informierte uns über die Dauer unseres Aufenthaltes: Er hatte einen Blick auf die Hundefuttertasche erheischen können, bevor diese im Auto verstaut wurde. Er meinte, länger als eine Woche würden wir bestimmt nicht weg bleiben, denn wenn wir für 14 Tage nach Fehmarn fahren, wird immer je ein ganzer Sack Hundeflocken und Trockenfutter eingepackt. Dazu eine große Kühlbox mit unserem Fleisch. Diesmal passte das Futter in unsere Hundereisetasche und das Fleisch war in einer kleinen Kühltasche.

Irgendwann mittags ging es dann los. Wir durften uns auf unserer Hundewiese erst noch die Pfötchen vertreten, dann hieß es einsteigen und ab ging die Post. Zunächst haben wir erst noch unseren Wohnwagen abgeholt. Schon auf dem Weg dorthin hat Vaquero die Ute das erste Mal veräppelt. Er tat so, als müsse er dringend mal zur Toilette, was ihm einen Extraspaziergang an einem Feldrand einbrachte. Ganz schön schlau! Er musste natürlich nicht und hatte einfach nur Lust, noch etwas zu laufen. Als Ute ihn durchschaut hatte, ging es dann endgültig los Richtung Bayern. Nach einer halben Stunde wurde ich unruhig und habe gewagt, mal nachzufragen, ob wir bald da sind. Das hätte ich wohl besser nicht machen sollen, denn Ute und Guido brüllten fast gleichzeitig   
P e p p i n o   P f u i   ! ! !

Ups, ich hatte doch nur ganz leise gefiept. Zugegeben, die Afghanen Freunde hatten sich inzwischen schlafen gelegt und sahen alle ganz zufrieden aus. Ich war der Einzige, der nicht in seinem Reisebett liegen wollte. Ich konnte einfach nicht fassen, wie lange man fahren muss, bis man in Bayern ist. Wo liegt denn das, am Ende der Welt???   Irgendwann hielt das Auto an und ich dachte: „Na super, endlich da.“ Aber weit gefehlt, wir machten eine Pause, durften spazieren gehen, etwas trinken und weiter ging´s. Ihr werdet es nicht glauben, aber es wurde irgendwann schon dunkel und wir fuhren immer noch. Unterhaltung hatte ich keine, denn meine Freunde schliefen, und schliefen, und schliefen…..

Aber was lange währt, wird endlich gut. Und so kamen wir dann auch in Landsberg an.

Von da an war alles prima. Wir durften mit unserem Campingwagen auf Benerle´s Wiese stehen und den ganzen Tag nach Herzenslust auf dem Grundstück herum laufen. Wenn wir wollten, konnten wir uns in den Wohnwagen oder unter das Sonnendach legen oder einfach unter einen Baum in den Schatten. Vroni und Ben waren super nett zu uns und wir haben uns gleich gut verstanden. Und das Beste war:  Ich bin klein genug, um unter dem Tor durchzuschlüpfen. Wenn es also längere Zeit keine Belustigung für mich gab, konnte ich das Grundstück verlassen und mir die Umgebung ansehen. Guido und Ute wollten das zwar nicht, aber manchmal war die Verlockung einfach zu groß. So bin ich morgens mal schnell zu einem großen Hund rüber gelaufen, um ihn zu begrüßen. Die Ute hat zwar wie verrückt nach mir gerufen, aber ich habe die Ohren auf Durchzug gestellt- warum regt sie sich denn bloß so auf???  Ich war doch nur ganz kurz weg. Und als sie mit Vroni, Benazir, Benares und Aldebaran spazieren gegangen ist, ohne mich mitzunehmen, bin ich ihnen einfach gefolgt. Fährtenarbeit – für Pudel kein Problem! Ganz genau habe ich gerochen, wo sie hin gegangen sind und keine 10 Minuten später hatte ich sie schon eingeholt. Ich lasse mich eben nicht so leicht abschütteln.

Auch in Vroni´s Geschäft und auf dem Hof konnte ich nach Lust und Laune herum stöbern. Ich habe mir einen Spaß daraus gemacht, dass alle ganz besorgt nach mir suchten und bin erst wieder gut gelaunt zurück gekehrt, als mir langweilig wurde. Wenn ich es zu doll getrieben habe, wurde ich danach aber mal eine Weile angeleint. Klar, die machen sich halt Sorgen um mich, aber ich passe schon selber auf, dass ich nicht geklaut oder überfahren werde.

Schade war, dass wir nach knapp einer Woche wieder nach Hause mussten – da hat Mandoki mal wieder Recht behalten – diesmal sind wir aber nachts gefahren und da habe selbst ich mal geschlafen. Und als ich wach wurde, waren wir schon zu Hause.

Ich habe aber gehört, dass meine Menschen vor haben, Vroni und Benerle auch nächstes Jahr wieder zu besuchen und ich freue mich schon jetzt darauf, alle wieder zu sehen.

Am 17.05. hatte ich dann Geburtstag und bin schon ein ganzes Jahr alt geworden. Geburtstage sind schön. Es gab eine kleine Feier mit Leckerchen für uns und dem traditionellen Käsekuchen für alle. Ich sag Euch, der ist soooo lecker. Außerdem habe ich noch ein Spielzeug bekommen. Ich finde allerdings das Spielzeug, das Aldebaran während unseres Urlaubs zu seinem Geburtstag geschenkt bekommen hat, noch schöner. Aldebaran hat einen kleinen roten Teufel geschenkt bekommen und Ute meinte, er wisse schon, warum….

Am Wochenende waren wir dann auf der Rennbahn in Köln, wo meine Afghanen Freunde eine flotte Runde drehen durften. Kaum zu fassen, wie viel Spaß sie daran haben. Bakari, Bibiona und Cosma Shiva waren auch da. Cosma Shiva hat scheinbar schon begriffen, worum es geht, denn sie ist mit großem Eifer dabei.  Auch ich sollte eine Zielgerade laufen, aber plötzlich war Ute weg. Da hatte ich gar keine Lust mehr auf Häschen fangen, sondern bin sofort zum Auto zurück gelaufen, um nach ihr zu suchen. Nach der Mittagspause haben wir es dann noch mal versucht. Diesmal konnte ich beobachten, wo sie hin gelaufen ist. Da bin ich natürlich sofort hinter ihr her. So schnell ich konnte, bin ich durch das Ziel geflitzt und sofort zu ihr hin (natürlich ohne das Häschen zu beachten).

Vielleicht kann ich Ute und Guido ja noch überreden, mit mir zum Jederhundrennen zu fahren. Das findet am Pfingstmontag statt und ich trainiere mit meinem Freund Cooper schon ganz fleißig dafür. Schauen wir mal, ich werde wieder berichten….

Bis dann und sportliche Grüße

Peppino   

11.04.2011

Gestern Abend war bei uns was los. Ori ist seit dem noch hochnäsiger, als bisher schon. Er möchte jetzt von allen anderen Hunden mit Respekt behandelt werden. Die Menschen tun das ja sowieso schon…..

Wir lagen alle so gemütlich im Wohnzimmer, als Basheer plötzlich „Alarm“ wuffelte. Da ich ja sowieso immer sehr gesprächig bin, habe ich natürlich auch gleich meinen Kommentar dazu abgegeben. Ich hatte zwar keine Ahnung, worum es ging, aber vorsorglich kann man ja schon mal bellen.

So schnell wir konnten, sind wir raus gerannt. Und was haben wir da gesehen? Eine Ratte. So eine Unverschämtheit! Der Garten gehört doch uns. Wer hatte die denn eingeladen? Meine Afghanen-Freunde sind sofort los gerannt, um sie zu verjagen. Ach nee, nicht alle. Vaquero ist lieber zurück ins Wohnzimmer gelaufen, um Ute zu holen. Er ekelte sich und meinte, so etwas sei eine Zumutung. Das hätte es in Tuscon/Arizona nicht gegeben. Er war der Meinung, dass Ute sofort für den Auszug der Ratte sorgen müsse, aber die wusste bis dahin ja noch gar nicht, worum es ging. Aber weil Vaquero so aufgebracht war und es draußen so einen Tumult gab, ist sie dann auch sofort gekommen. Die Ratte saß inzwischen im Hundezimmer und schrie um Hilfe. Dabei habe ich gesehen, wie groß ihre Zähne waren und habe mich lieber Vaquero angeschlossen. Zusammen mit Benares, der auch kein Held ist, haben wir im Wohnzimmer gesessen und gehofft, dass jemand die Angelegenheit regelt. So nach und nach haben sich alle Hunde mit Leckerchen von Ute weg locken lassen. Sie hatte Angst um uns, weil sie glaubte, die Ratte könnte uns beißen. Wütend genug war sie ja auch.

Am Ende blieben nur noch die beiden Mutigsten übrig: Basheer und Ori. Aber Basheer meinte, wenn man die Ratte nur böse genug anguckt, geht sie von selbst. Jedenfalls hat er sich nicht getraut, anzugreifen. Anders jedoch Ori! So ausgeglichen und gemütlich er sonst auch ist, in dieser Situation wurde zu einem richtigen Kampfdrachen. Blitzschnell hat er sich die Ratte geschnappt und ……. aus, vorbei!

Ute hat ihn danach schrecklich hofiert, gab ihm zur Belohnung eine große Portion Vanilleeis und extra Streicheleinheiten. Und sie hat ihm immer wieder gesagt, wie stolz sie auf ihn ist. Na toll, als wäre er nicht schon eingebildet genug. Jetzt wird er bestimmt die nächsten Wochen damit angeben…….  

06.03.2011

Nur ganz kurz: 
Heute ist der 06.03.2011 und es gab schon morgens früh Mecker für Benares und mich.

Die Menschen haben eine Stunde länger im Bett gelegen, als gewöhnlich. Wirklich nur eine einzige Stunde, aber das reichte uns schon. Wir hatten einfach Langeweile. Na ja, jetzt hat das schöne leuchtend grüne Halsband, das ich gerade erst in Rheinberg geschenkt bekommen habe, ein Loch. Das war Benares. Er wollte nur mal sehen, was unter dem Stoff ist. Und an dem neuen Hundesofa aus Leder habe ich die Nähte an der Ecke aufgeknibbelt. Ich wollte das eigentlich gar nicht, aber die Ecke war so verlockend, dass ich sie einfach immer wieder in den Mund nehmen musste. Und plötzlich war ich bis zum Innenfutter durch. Das gab ganz schön Ärger. Und Ute hat fluchend die Nähnadel schwingen müssen. Erst an meinem Halsband und dann noch an dem Sofa. Und weil sie nicht für das Handarbeiten ist, war sie sehr sauer auf uns.

Zum Glück durften Benares und ich trotzdem mit. Wir sind nach Köln gefahren. Erst zu Marlies und Bert. Wir Hunde haben uns schon auf ein flottes Ründchen auf dem Schulhof gefreut, aber von wegen. Die Autotür blieb für uns geschlossen. Nur Ute verschwand mit einem Päckchen im Haus. Ach ja, die Cosma-Shiva hat heute Geburtstag und wird ein Jahr alt. Da gab es natürlich ein Geschenk für sie.

Nach nur ganz kurzer Zeit ging es dann weiter durch die Kölner Innenstadt, bis zum Köln-Solinger-Windhundrennverein. Dort war es diesmal auch nicht wie sonst, denn die Hasen, die sonst an einer Leine im Kreis laufen, waren nicht da. Ich vermute, dass Hasen Winterschlaf halten und sie noch nicht erwacht sind. Aber wenn jetzt weiter so schön die Sonne scheint, werden sie wohl bald aufstehen. Schließlich habe ich ja tüchtig geübt und freue mich darauf, zu zeigen, wie schnell Pudel rennen können. Diesmal gab es Ringtraining für Basheer und Benares und für alle anderen einen Spaziergang im Sonnenschein.

Unsere Menschen waren in ausgelassener Stimmung und haben das schöne Wetter, die Gastfreundschaft des Köln-Solinger-Windhundrennvereins und natürlich das leckere Essen von Anna genossen (obwohl sie ja den Grünkohl zu Hause vergessen hatte.

Nach so einem schönen Tag waren dann zum Glück unsere Missgeschicke von morgens wieder vergessen.

02.03.2011

Jetzt habt Ihr schon über einen Monat nichts von mir gehört, aber ich war eben „very busy“. Bei uns war ziemlich viel los…..

Zunächst mal sind wir Ende Januar mal länger, als gewöhnlich mit unserem Auto gefahren. Ich habe mitbekommen, dass meine Menschen sich auf ein Treffen bei Marlies und Bert in Köln gefreut haben und da sind wir dann hingefahren. Das war ein Spaß! Zuerst durften wir auf dem Schulhof spielen. Das war super, denn wir wurden schon von den Gastgeber- Hunden erwartet. Einige davon kannte ich schon von der Rennbahn in Köln.

Da waren die Afghanen-Damen Moraleja (Kicki), Shiva und Bibiona. Und eine junge Afghanen-Dame, die ich fast nicht erkannt hätte: Cosma Shiva. Nein, ist die groß geworden. Wahrscheinlich dachte sie über mich das Gleiche, denn sie stutzte auch kurz, als sie mich sah……aber dann haben wir unser Wiedersehn gefeiert. Besonders gefreut habe ich mich, dass auch kleine Hunde da waren. Sie sahen fast so aus, wie mein Freund Cooper, nur, dass ihre Haare zobel-farben waren. Auch hübsch…..  Wobei…..wenn ich 10 Minuten mit Cooper auf unserer Wiese spiele, sieht er auch so aus, zobel-farbig eben, hihi….

Ach ja, wo ich gerade Cooper sage, plötzlich war der auch da und hat auch seine Menschenfamilie und Bakari mitgebracht. Und die Leute, die ihren Amanullah bei uns gelassen haben, kamen auch. Der hat seine Familie kurz begrüßt und sich dann wieder den wichtigen Dingen im Leben gewidmet, dem Schulhof und den anderen Hunden. Jedenfalls hatten wir alle viel zu schnuppern und zu sehen und waren ganz schön beschäftigt.

Nach einer ganzen Zeit ging es dann in eine Turnhalle. Wieder neue Eindrücke für mich. Auf einer Seite standen viele von diesen zusammenklappbaren Häuschen, von denen ich auch eins zu Weihnachten bekommen habe. Und richtig, meins war auch dabei. Dort kam ich hinein, damit ich mich mal etwas ausruhen konnte. Meine Afghanen-Freunde sollten abwechselnd an einer Leine im Kreis traben. Da habe ich natürlich zugesehen und mich gefragt, was so etwas soll. Aber wofür habe ich denn Mandoki? Der weiß ja alles. Er hat mir erklärt, dass die ganze Sache „Ringtraining“ heißt, weil bald die Ausstellungs-Saison wieder los geht und alle sich darauf vorbereiten. Sah schon ganz lustig aus. Leider durfte ich dabei nicht mit machen. Irgendwann hatten die Menschen keine Lust mehr, im Kreis zu laufen und alle Afghanen wurden in die Klapp-Häuschen gebracht. Anschließend gingen die Menschen in einen Raum, in dem es schrecklich gut roch…..und Cooper und ich durften mit. Alle haben es sich so richtig gemütlich gemacht, plauderten nett miteinander und aßen leckere Sachen. Irgendwann löste sich die Runde dann auf und wir fuhren nach Hause, wo wir gaaanz spät und schrecklich müde eintrafen. Das war ein schöner Tag!

Das nächste Ereignis war mein Friseur-Termin. Ihr habt ja sicher schon die Fotos von mir in meinem neuen Look bewundert. Ich glaube, ich sehe jetzt gut aus, denn Guido und Ute schmelzen dahin, wenn sie mich ansehen. Ich habe schon im Spiegel des Schlafzimmerschrankes nachgesehen und finde mich selbst auch schön. Aber das Frisieren war vielleicht anstrengend. Ich weiß ja nicht, wie die anderen Pudel das machen, aber ich kann so lange nicht still stehen. Na ja, vielleicht gewöhne ich mich  noch daran. Diesmal war ich bei einer Frau, die echt Ahnung von uns Pudeln hat. Muss sie wohl auch, denn es liefen dort mehrere Pudel in allen Altersklassen herum. Alle waren schwarz und hatten herrliche Frisuren. Das wird wohl bei mir noch etwas dauern, bis ich so aussehe, meine Haare müssen erst noch wachsen.  Aber mit dem jetzigen Ergebnis kann ich mich wenigstens schon in der Pudelwelt sehen lassen, ohne mich schämen zu müssen.

Jedenfalls durfte ich schon mit zur Hundeausstellung nach Rheinberg. Jetzt weiß ich auch, wie es so auf einer Hundeausstellung ist. Meine Afghanen-Freunde haben mir ja schon viel davon erzählt. Ich war zwar nur Zuschauer,  aber trotzdem beeindruckten mich die vielen verschiedenen Hunderassen, die ich da getroffen habe. Und hunderte von Menschen liefen da rum. Alle mit Rieseneinkaufstüten in den Händen. Die Pudel sahen alle aus, wie die Porzellan-Figuren in Guidos Vitrine. Meine Züchtermama war auch da und hat mich natürlich gleich begutachtet. Sie meinte, ich sei ein schönen Bub´  geworden. Ich muss wohl mehreren Leuten ganz gut gefallen haben, denn ich bekam öfter mit, dass Ute von fremden Menschen auf mich angesprochen wurde. Ein neues Halsband habe ich auch bekommen. Es ist leuchtend grün und extra breit und weich, damit meine Nackenhaare geschont werden. Schließlich möchte ich irgendwann auch mal aussehen, wie so eine Porzellanfigur……obwohl ich mich ja eher rüpelhaft benehme, behaupten zumindest alle.

Das war´s erst mal wieder von mir…….

Euer Peppino

25.01.2011

Hier bin ich mal wieder. Bei uns gibt es zur Zeit ein Futternäpfchen mehr am Abend. Richtig, wir haben Besuch. Das war so: Meine Afghanen-Freunde wurden im Hundezimmer eingesperrt und ich hörte plötzlich Stimmen an der Haustür. Wie es sich für einen Pudel im Wachdienst gehört, habe ich natürlich tüchtig gebellt. Da kamen drei Menschen zu Besuch und hatten auch einen Afghanen dabei. Hurra, ein neuer Freund! Es war Amanullah. Auch er hat sich sofort über mich gefreut, denn er kennt kleine Hunde. Er hat mir erzählt, dass seine Freunde Lissy und Milo auch so klein sind, wie ich.  Danach wurden wir gemeinsam in den Garten gelassen und nach und nach kam die ganze Afghanen-Familie dazu. Immer schön einzeln, damit es kein Gedränge mit Massenhysterie gibt, um Amanullah zu begrüßen. Schließlich waren wir alle versammelt. Amanullah kannte sich schon aus, er ist ja nicht das erste Mal da, wie ich erfahren habe. Er hatte natürlich erst mal viel im Garten zu tun. Er zählte nach, ob die Zaunpfähle noch alle da waren, kümmerte sich darum, ob die Bäume gewachsen waren und war eine ganze Zeit lang draußen beschäftigt, bis er rein ins Haus kam. Er schien aber mit der Gesamtsituation ganz zufrieden zu sein, weil er sich danach auf das Sofa im Wohnzimmer legte und einschlief. Hey, Entschuldigung, dieser Platz ist reserviert für Vaquero und mich……? Das schien Amanullah egal zu sein! Er bekam noch nicht einmal mit, dass seine Menschen zur Haustür raus gingen und nach Hause fuhren. Ich rannte noch hinter ihnen her, um sie darauf aufmerksam zu machen, dass sie ihren Hund vergessen hatten, aber die Tür schloss sich vor meiner Nase und weg waren sie – auf und davon. Vaquero sagte, das würde alle 8 Monate passieren, immer, wenn Amanullah´s Lebensgefährtinnen läufig sind. Dann würde er eine Zeit bei uns wohnen und wir müssen uns eben beeilen, wenn wir unsere Stammplätze haben möchten. Seit dem renne ich abends immer so schnell ich kann die Treppe hoch, damit ich bloß im Bett den besten Platz bekomme, bevor dort schon wieder der Amanullah liegt. Aber ansonsten ist er echt nett, versteht sich gut mit meinen Freunden und ist sogar bereit, mit mir zu spielen. Ich habe jetzt noch einen Freund mehr, bei dem ich an den Ohren hängen kann.

Euer Peppino

P.S. Ich habe mitbekommen, dass Guido mit jemandem telefoniert  und einen Friseur-Termin ausgemacht hat. Am 04.02.2011 ist es soweit, dann geht es mir mal wieder an die Locken. Ich bin ganz froh, denn inzwischen wachsen mir bald meine Augen zu.

06.01.2011 Hallo an alle meine Freunde und ein frohes neues Jahr!

 Also, zu dem Thema:   M e i n  neues Jahr hat gar nicht so gut angefangen. Der Silvesterabend war ja zuerst noch ganz schön. Bakari und Cooper kamen zu Besuch und haben auch ihre Besitzer Anja, Manfred, Max und Nele mitgebracht. Die Menschen haben es sich gemütlich gemacht und wir Hunde haben erst gespielt und uns dann auch ins Hundezimmer gelegt und gemeinsam gekuschelt. Obwohl ich meine Afghanen Freunde schon richtig liebe, freue ich mich doch immer wieder riesig, wenn ich mit Cooper zusammen sein darf. Er ist mein bester Freund und auch nicht so langweilig, wie die Pudel aus meiner Menschenfamilie, Anthony und Hattric. Anthony ist ja schon älter und auch krank, deshalb will er einfach in Ruhe gelassen werden und Hattric ist mir zu hysterisch. Aber mit Cooper kann man Pferde stehlen!  Jedenfalls hatten wir eine Menge Spaß.

Bis die Menschen dann völlig durchgedreht sind. Um 0.00 Uhr ging es los. Es schien eine ansteckende Krankheit zu sein oder zumindest eine Massenepidemie. Jedenfalls rannten viele Menschen aus ihren Häusern raus und machten auf der Straße Lärm. Wir Hunde sollen ab 22.00 Uhr ganz leise sein und im Garten möglichst nicht mehr bellen, damit die Menschen schlafen können und selbst machen sie mitten in der Nacht so einen Zirkus. Es knallte, krachte, jaulte und zischte überall um uns herum. Ich sag Euch, hatte ich eine Angst! Ich habe auch meine Freunde beobachtet. Da gab es unterschiedliche Reaktionen. Benares und Vaquero haben nur ein Auge aufgemacht und sich dann entschieden, dass es sich nicht lohnt,  für den Lärm aufzustehen. Sie haben einfach weiter geschlafen, als ginge sie das alles nichts an. Ori, Aldebaran, Bakari und Cooper fanden die Sache ungemütlich und fühlten sich nicht besonders wohl, waren aber trotzdem nicht beunruhigt und blieben einfach im Wohnzimmer sitzen. Mandoki, mein Beschützer, hat bemerkt, dass ich vor Angst bibberte und rannte nach draußen, um mit den Menschen zu schimpfen, damit sie mit dem Lärm aufhörten. Aber sie haben ja so viel Krach gemacht, dass sein aufgeregtes Bellen einfach kein Gehör fand. Und Basheer? Der stand auf der Terrasse, freute sich über die bunten Raketen und ignorierte den Krach um uns herum völlig. Ich bewundere seinen Mut!

Nach einer halben Stunde wurden alle wieder normal und der Lärm hörte auf. So ein Glück.

Den ganzen nächsten Tag war ich sehr müde und musste mich von der Aufregung erst mal erholen. Jetzt ist alles wieder gut……
30.12.2010

Hallo, wir haben heute den 30.12.2010 und hinter mir liegt wieder eine erlebnisreiche Woche. Ich bin ja noch jung und dumm und wundere mich immer wieder über die komischen Dinge, die meine Menschen so machen.

Da komme ich doch letzten Donnerstag ins Wohnzimmer und was haben sie gemacht? Einen Baum ins Haus getragen. Der sah so ähnlich aus, wie die Bäume, die auch bei uns am Gartenzaun stehen. Wenn meine Menschen also eine Tanne sehen möchten, warum gehen sie dann nicht einfach in den Garten oder in den Wald? Oder ist es ihnen zu kalt draußen? Und den ganzen Abend ist Ute dann um den Baum herum gelaufen und hat blaue Sachen da rein gehängt. Wir Hunde wurden an diesem Abend kaum beachtet. Wenn wir die bunten Sachen wegtragen wollten, wurden wir ausgeschimpft und eine Kugel nach der anderen verschwand im Baum. Ich glaube, ich hätte mir schon ziemlich Sorgen um den Geisteszustand meiner Menschen gemacht, wenn ich nicht meine Afghanen-Freunde hätte. Die haben mir erklärt, dass sich dieses Ritual jährlich wiederholt und dass die Menschen den Zustand „Weihnachten“ nennen. Benares freute sich so sehr, dass er ständig von einem Sofa zum anderen hüpfte, weil wir jedes Jahr zu Weihnachten schöne Geschenke bekommen. Basheer war auch außer sich vor Freude, dass wieder Weihnachten ist, weil es dann auch immer besonders leckere Sachen zu Essen für uns gibt. Klar, dass Basheer mal wieder nur ans Essen denkt…….

Ori erklärte mir, dass die Menschen dann gewöhnlich frei haben und wir morgens länger im Bett mit ihnen chillen dürfen.

Also gut, wenn „Weihnachten“ für uns nur Vorteile bringt, dann darf es von mir aus ruhig jedes Jahr stattfinden und dann mache ich mich auch nicht mehr darüber lustig, dass meine Menschen ihr Wohnzimmer in einen Tannenwald umbauen. 

Und was soll ich sagen, meine Freunde hatten mal wieder Recht!

Es gab für uns ganz tolle Geschenke: Ein neues Ledersofa für den Flur (weil ich das alte doch kaputtgemacht habe, wofür ich mich auch immer noch schäme – wenn´s auch Spaß gemacht hat), ein zusammenfaltbares Häuschen, damit ich zukünftig mit zu Ausstellungen fahren kann, zwei „Pudelmützen“ (so Futtermützen, wie auch meine Freunde sie beim Essen anziehen, damit die Ohren nicht in den Napf baumeln), richtig leckere Knabbersachen und lustiges Spielzeug. Ganz toll finde ich auch mein neues Einfamilienhaus im Auto. Dort hatte ich bisher einen etwas engen Käfig (der wurde zu eng, weil Peppino ziemlich groß geworden ist!); sozusagen sozialer Wohnungsbau. Das neue Eigenheim ist soooo groß, darin kann ich nun prima sitzen, stehen, herumlaufen und schlafen. Jammern während der Fahrt muss ich seitdem nicht mehr.

Und dann gab es noch ein kleines Extra-Päckchen für mich. Weil mir immer so kalt draußen war, hat mir der Weihnachtsmann einen Schneeanzug geschenkt. Ich fühle mich in meinem neuen Overall sprichwörtlich „pudelwohl“. Jetzt gibt es draußen für mich kein Limit mehr. Ich kann spielen, so lang ich möchte, ohne dass ich mich zwischendurch in der Hütte aufwärmen muss.



Und am Abend schmeckte unser Essen ganz köstlich nach Geflügelfleisch.
Ich sag Euch:

Weihnachten war prima und ich freue mich schon jetzt auf das nächste Jahr.
13.12.2010

Hallo, da bin ich mal wieder. Ich habe inzwischen viel erlebt, da muss ich einfach Bericht erstatten. Also, was ich ja zur Zeit komisch finde, ist die ständig wechselnde Umgebung. Da kommt man morgens in den Garten, und alles ist eingehüllt in eine kalte, weiße Decke. Ich renne dahin, wo gestern noch mein Pippi-Grasbüschel stand, und plötzlich ist er weg. Verschwunden unter der weißen Decke! Da war ich doch etwas ratlos, wohin jetzt mit meiner Pippi-Pfütze, so ganz ohne Grasbüschel. Was haben sich die Menschen denn da bloß wieder ausgedacht? Aber lustig ist es schon, Mandoki sagt, das Zeug heißt „Schnee“ und wenn es kalt genug ist, fällt er aus dem Himmel. Ich dachte erst, er veräppelt mich, aber dann habe ich es tatsächlich mit eigenen Augen gesehen. Da rieseln Unmengen von kleinen Wattebäuschchen runter und wenn man sie fängt, lösen sie sich in Wasser auf. Auch, wenn man sie von der Erde aufsammelt, hat man nur noch Wasser im Mund. Unglaublich. Aber wir haben einen Riesenspaß, im Schnee zu rennen und Wettwälzen zu spielen. Beim Wettwälzen gewinnen aber immer Bengi und Basheer. Ihr Rücken ist einfach breiter, deshalb haben sie einen klaren Vorteil uns gegenüber. Ich wundere mich, wie lange meine Afghanen-Freunde sich im Schnee vergnügen können. Mir ist nach einiger Zeit einfach zu kalt. Aber wegen meiner kürzeren Beine bin ich ja auch immer bis zum Bauch nass und an meinen ausgeschorenen Pfötchen friere ich auch schneller, als die Afghanen mit ihren Fellstiefeln.

Letztens waren wir im Wald. Da ist Ute mit Mandoki spazieren gegangen und ich durfte natürlich wieder mit laufen. Plötzlich kam ein großer, schwarzer Hund auf uns zu und als seine Besitzerinnen nach ihm riefen, gehorchte er gar nicht, fast so, als sei er taub. Dann hat Ute ihn angebrüllt, dass er verschwinden soll, aber das beeindruckte ihn auch nicht. Ich konnte noch schnell zu Ute und Mandoki flüchten und zum Glück wurde ich auch gleich hoch genommen und unter den Arm geklemmt. War zwar nicht bequem, aber wenigstens sicher! Und als der große Hund sich dann knurrend vor Mandoki aufbaute, hatte ich richtig Angst um meinen Freund. Er ist zwar bei uns zu Hause der Chef, aber das wusste der fremde Hund ja nicht. Also hat unser Frauchen ganz vorsichtig versucht, den Rückzug anzutreten, aber der andere Hund kam uns immer nach. Ihr werdet es nicht glauben, aber seine Besitzerinnen kümmerte das überhaupt nicht. Da habe ich vor Angst schon richtig gezittert. Und als er noch näher kam, hättet ihr mal Ute sehen sollen. Sie ist zur Attacke über gegangen und hat versucht, den großen Hund zu treten, damit er uns in Ruhe lässt. Ich glaube, das hat Mandoki und mir das Leben gerettet. Denn plötzlich hatten die Besitzerinnen Angst um ihren unerzogenen Hund und haben ihn doch endlich weg geholt. Dann haben die Menschen sich noch eine Weile beschimpft und wir sind zurück zum Auto gelaufen. Für meine anderen Freunde gab es an diesem Tag keinen Waldspaziergang. Ute hatte keine Lust mehr und wir sind lieber zu unserer Wiese gefahren. Und da wartete dann das nächste Erlebnis auf mich. Ich bin zunächst allein aus dem Auto gelassen worden. Und dann habe ich gesehen, dass auf der Wiese ein kleines Füchschen lag. Es war an einer Kordel fest gebunden, wohl, damit es nicht weg lief. Plötzlich ist es an seiner Kordel entlang gerannt und ich durfte hinter ihm her laufen. Mandoki hat mir erzählt, dass Windhunde so etwas sehr gerne machen und man es „Coursing“ nennt. Aber was ein Windhund kann, kann Peppino schon lange! Irgendwann habe ich geschafft, den Fuchs einzuholen und zu fangen. Dann habe ich ihn noch tüchtig geschüttelt und war sehr stolz auf meine Leistung. Ich darf das jetzt öfter machen und wenn wir im Sommer wieder nach Köln auf die Rennbahn fahren, werden alle staunen, was für ein flotter Pudel ich bin!

So, jetzt habe ich genug erzählt und frage mal, wann ich endlich meinen Hüttenkäse bekomme, denn ich spüre ein kleines Hüngerchen. Bis bald.

24.11.2010

Hallo Freunde,

jetzt habt ihr schon mehr als einen Monat nichts mehr von mir gehört. Aber keine Angst, meine Familie hat mich noch nicht abgegeben…..

Es ist nur so, dass ich meine Erlebnisse schließlich nicht selbst aufschreiben kann. Ich habe zwar flinke Pfötchen, aber keine Finger. Deshalb kann ich auf der Tastatur nichts eintippen und brauche dafür meine Menschen, die alles für mich aufschreiben. Bisher hat das ja immer Guido für mich gemacht. Aber weil der jetzt krank ist, geht das im Moment nicht. Deshalb hatte ich so lange „Sendepause“. Und Ute hat ja eigentlich für so etwas keine Zeit, weil sie uns Jungens den ganzen Tag „den Popo nachtragen muss“, hat sie gesagt. Ich weiß nicht, was sie damit meint, denn er ist doch eigentlich fest gewachsen an uns??? Menschen sagen manchmal komische Sachen. Jedenfalls hat sie es jetzt doch mal übernommen, meine Sekretärin zu sein, sonst wird das ja nix. Ich habe aber auch schon ganz viel zu berichten, es war ja eine lange Zeit.

Also zunächst waren wir im Urlaub. Es war so aufregend für uns. Wir durften in einem riesigen Haus wohnen. Damit wir uns zurecht fanden, haben meine Afghanen-Freunde manchmal sogar Pippi an die Holzpfosten gemacht. Sie hatten wohl Angst, dass wir uns sonst dort verlaufen könnten. Schade, dass ich noch nicht weiß, wie ich mein Beinchen heben kann, ich hätte sonst gern mitgemacht. Außer uns Waru-Shah´s haben da auch noch Daniela und Karin mit ihren Hunden gewohnt. Es war so witzig. Vier Menschen und insgesamt 13 Hunde…….   Da waren die Magyar Agar Hündin Jessy, die Whippets Finch, Vilano, Donovan und Kirley und der Chihuahua Giorgio, ja und natürlich meine sechs Afghanen Freunde und mittendrin  i c h !  Leute, hatte ich einen Spaß. Jessy wollte nicht mit mir spielen, mit Giorgio durfte ich nicht spielen (die Menschen hatten Angst, dass ich zu wild für ihn sein könnte). Aber mit allen anderen war es echt lustig. Und irgendwann ging dann die Haustür auf und wenn es irgendwo ein Hundeparadies gibt, dann ist es dort. Egal, wie sehr ich mich angestrengt habe, ich konnte nirgends einen Zaun sehen. Ich musste erst mindestens 5 Minuten im gestreckten Galopp laufen, um einen zu finden. Die Menschen haben so ein Teil benutzt, was sie Fernglas nannten, um zu schauen, ob das Eingangstor wirklich geschlossen ist. Und da war alles, was einen kleinen Peppino glücklich macht: Wiesen, Wälder, Felder, ein Teich. Ich bin während unseres gesamten Aufenthaltes nicht ein einziges Mal an die Leine genommen worden, sondern durfte immer frei laufen. Aber das darf ich im Wald ja auch meistens. Was aber diesmal ganz besonders war: Auch meine Afghanen-Freunde durften ohne Leine laufen, denn am Ende unseres Paradieses gab es ja rings herum doch irgendwo einen Zaun. Also sind wir gerannt, was das Zeug hält. Meine Freunde sind nur noch mit lachenden Gesichtern rum gelaufen. Vaquero war am wildesten. Er war ständig im gestreckten Galopp unterwegs. Unglaublich, welche Kondition er hat und wie geschickt er ist.

Schade war, dass mein Herrchen dort leider so krank geworden ist, dass wir vorzeitig abreisen mussten. Ich habe gehört, dass meine Menschen viel Geld für das Paradies bezahlen mussten. Trotzdem hoffe ich, dass wir dort irgendwann noch mal hin fahren, denn für uns Hunde war es echt schön. Also hieß es vorzeitig Abschied nehmen von Jessy, Finch, Vilano, Donovan, Kirley, Giorgio und ihren Menschen.

Zuhause angekommen, ist mein Herrchen dann so schnell es ging zum Arzt. Seit dem ist er krank geschrieben und bleibt bei uns, wenn Ute morgens zur Arbeit fährt. Aber wir haben nicht viel davon, denn er liegt den ganzen Tag nur irgendwo rum. Und wenn wir uns nähern, reagiert er immer irgendwie elektrisch. Mal sehen, wie das weiter geht mit ihm.

Ich war in der Zwischenzeit auch beim Friseur, habe aber noch nicht raus gefunden, wozu das gut war. Mir war danach schrecklich kalt und meine Menschen machen immer ein enttäuschtes Gesicht, wenn über mein Aussehen gesprochen wird. Ich habe mich morgens mal im Spiegel betrachtet und meine, wenn der Friseur mir nicht so viele Haare abgeschnitten hätte, würde ich besser aussehen. Aber das ist ja eigentlich egal, denn die Locken wachsen ja wieder. Ich habe jedenfalls schon gehört, dass ich beim nächsten Mal woanders hin gebracht werde, mal sehen, ob meine Menschen dann zufriedener sind.

Am letzten Wochenende hatten wir Besuch, denn es war unser Fototermin. Mandoki hat mir erzählt, dass mindestens einmal im Jahr, meistens kurz vor Weihnachten, eben dieser Fototermin stattfindet. Ich hatte am Anfang ziemlich Angst vor der Kamera und dem Blitz und ich gruselte mich, vor dem Fotohintergrund zu sitzen.  Deshalb sehe ich auf den ersten Fotos aus, wie ein Pudel in Not. Nach einigen Versuchen ging es dann schon etwas besser. Vielleicht könnt ihr euch ja irgendwann mal ein Foto von mir auf der Homepage ansehen. Bibiona, Cosma, Amanullah und Bilquees waren auch da, um fotografiert zu werden.

 Nach etlichen Stunden waren wir dann alle abgelichtet. Ronald, unser Fotograf, war zufrieden mit uns und meinte, wir hätten alle gut mitgemacht, um uns von unserer besten Seite zu zeigen. Abends waren wir alle ziemlich müde. Schön auszusehen, ist eben auch anstrengend. So, jetzt ist aber Schluss für heute. Mal sehen, wann ich mich wieder melden kann. Bis dann…….   Euer Peppino

23.10.2010 Heute morgen begann der Tag bereits um 1.00 Uhr. Im tiefsten Schlaf wurde ich aus meiner Box geholt und musste in den Garten zum pieseln. Alle waren schon auf, denn irgend was geht heute wieder.

Ute packte ihre üblichen Ausstellungssachen und ging mit Vaquero raus zum Auto. Allerdings anders als sonst, ging heute nur Vaquero mit. Also wird er wohl allein ausgestellt und wie ich hörte in Stuttgart. Soll wohl etwas weiter sein, als unsere Hundewiese in Sonsbeck.....

Guido blieb unten, wir setzten uns alle ins Wohnzimmer und versuchten, noch etwas auf dem Sofa zu schlafen. Guido aber konnte nicht schlafen und so wurde die Nacht zum Tag. Das Esszimmer wurde aufgeräumt und von all den Sachen befreit, die in den letzten Wochen einfach dort eingelagert wurden um sie mal schnell aus dem Weg zu bekommen. Egal ob es Ausstellungsunterlagen, Geburtstagsgeschenke, die ersten Weihnachtsgeschenke, ergatterte Ebay-Schnäppchen, die man unbedingt ersteigern muss, aber eigentlich gar nicht braucht, und sind sie dann da, weiß man nicht mehr wohin damit, wie z. B. die ca. 120. Afghanen-Figur.....

Irgend wann war das Zimmer ordentlich und im Flur lagen verschiedene Stapel mit Gegenständen, deren neuer Aufbewahrungsort nun noch ermittelt werden musste.

Guido entschied sich dann bei einem Stapel für das Fernsehzimmer im ersten Stock als "Zwischenlager". Prima!!! Jetzt sieht das Fernsehzimmer aus, wie vorher das Esszimmer......    ;-)))

Naja, aber fast!

Den Rest des Tages verbrachten wir mit den üblichen Aktivitäten wie chillen, Hundewiese, mit dem Auto durch die Gegend fahren usw.

Wir fuhren also gemütlich so durch die schöne Sonsbecker Natur, als Guido plötzlich in eine kleine Seitenstraße einbog. Dort soll der Hundefriseur wohnen, und weil ich ja nächste Woche einen Termin zum Dog-Styling habe, sind wir mal gucken gefahren, wohin wir denn müssen. Guido fuhr also mit dem Movano in diesen Bauernhighway und war sich so gar nicht mehr ganz sicher, ob es sich wirklich um die richtige Straße handelte, oder ob nur noch Trecker hier fahren dürfen. Aber nach der nächsten Kurve dann sah man tatsächlich noch zwei weitere Häuser. Am ersten Haus angekommen, konnte man nicht feststellen, ob hier die Hausnummer 65 ist. Es ging weiter zum nächsten Haus, wo auch schon außen ein Reklameschild "Dog-Styling" zu sehen war. Aha, hier muss ich also nächste Woche hin.
Wir fuhren die Straße weiter und weiter und weiter und....... 
Straße weg, nur noch ein unbefestigter Feldweg, nicht wirklich geeignet für ein 6,3 m langes Auto mit Überbreite und -höhe.
Na da hättet ihr Guido aber mal schimpfen hören, wie er sich lauthals darüber beklagte, dass die Sonsbecker nicht mal das Geld hätten, ein Sackgassenschild an die Zufahrt zu stellen und jetzt steckt man mitten in den Karpaten hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen.....

Er bewahrte aber die Ruhe und so ging es Meter für Meter rückwärts, denn drehen war hier nicht möglich!

Danach ging es heim, wo Guido stundenlang am PC hockte und irgend welche Daten in irgend welche Tabellen tippte.

Um 22.00 Uhr kam Ute zurück aus Stuttgart und ihr werdet es nicht glauben, schon wieder diese Wahnsinnsfreude über Vaqueros Rückkehr. Heute hatte er zusätzlich zu dem Sieg seiner Klasse und der VDH-Anwartschaft auch noch die Zwischen- und die offene Klasse geschlagen, damit dann das CAC erhalten und schlug auch noch die Siegerklasse, erhielt das CACIB und wurde bester Rüde....

Ein grandioser Erfolg! 

Klar, dass die sich hier wieder freuten!

Es gab sogar doppelten Grund zur Freude, denn unser Kumpel Bakari aus Alpen war ja auch mit und der hat die offene Klasse gewonnen und bekam das Res. CAC und die VDH-Anwartschaft und besonders prima ist, dass er sich trotz der Halle ganz ganz toll gezeigt hat und nun die Voraussetzungen erfüllt, beim Coursing am CACIL teilzunehmen.

Wieder knallten die Korken.

Mittlerweile waren wir alle über 24 Stunden auf den Beinen.

Selbst Schuld sage ich da nur.....
 
17.10.2010 Es war ein Tag wie jeder andere. Nur am Abend war es irgend wie so festlich, denn alle freuten sich so über Vaquero. 
Der war zwar den ganzen Tag nicht da, aber dies kommt ja schon öfter vor. Dass sich dann aber alle gleich so über die Rückkehr freuen, habe ich noch nie erlebt.

Ich habe es mir aber nicht zweimal sagen lassen und freute mich gleich so richtig mit, bin auf meinen Hinterbeinchen umhergetanzt, habe allen prima feste an den Ohren gezogen und war außer mir. Dann hörte ich meinen Namen: "Peppino". Prima, ich bin gemeint und ich tanzte weiter. Als ich dann aber meinen gesamten Namen hörte mit Vor- und Zunamen: "Peppino Pfui", wusste ich gleich, tanzen einstellen, brav auf den Hintern setzen und gucken wie Lady Di (dass hat mir übrigens Ori beigebracht. Wenn der wie Lady Di guckt, bleibt kein Auge trocken.....)

Später fragte ich den großen Mandoki, warum heute die Wiedersehensfreude denn so groß war. Er erklärte mir ausführlich, dass alle unsere Freunde regelmäßig zu Ausstellungen gingen, dort auch gelegentlich gewinnen und wenn sie oft genug gewonnen haben (wie Vaquero jetzt 5 Mal), dann dürfen sie sich "Champion" nennen. Das ist den Menschen wohl so wichtig, dass sie sich darüber natürlich besonders freuen, wie eben heute.

OK dachte ich mir, wenn ich also zukünftig an Vaqueros Ohren ziehe, muss ich das ehrfürchtiger machen........   

............denn der ist ja jetzt Champion......    :-)))
 
07.10.2010 Die vergangenen Tage waren genau wie Dienstag. Langsam gewöhne ich mich daran, dass wir alle bis mittags allein bleiben müssen. Aber wir sind ja gar nicht allein, denn wir haben ja uns, können tun und lassen, was wir wollen, rennen in den Garten, wann wir wollen, jagen dort alles, was nicht schnell genug auf die Bäume kommt, jagen Vögel, buddeln super Löcher auf dem Rasen, knabbern an Holzmöbeln, reißen Blumen ab, kauen an Gartensträucher usw., usw.

Langweilig muss es hier nicht werden! 

Irgend wie dachte ich aber trotzdem, man könnte vielleicht auch mal zum Nachbarn rüber und "Hallo" sagen. Ich bin also am Zaun auf und ab gegangen und Leute ich sage euch: Keine Chance, aber auch wirklich gar keine!!!

Hier ist es abgesichert, wie das Strafgefangenenlager Alcatraz - Meterhohe Mauern, eingegrabene Fundamente, dreifache Zäune, an den Türen Schleusen - wirklich nix zu machen... 
05.10.2010 Ganz früh am Morgen standen wir schon alle auf und irgend wann, war Herrchen verschwunden. Frauchen lockte uns mit den leckeren Eierwaffeln ins Hundezimmer und ich wusste schon was kommt, denn immer wenn es Waffeln gibt, werden wir ins Hundezimmer gesperrt und eine Zeit lang müssen wir alleine bleiben.  So war es auch heute. Ich legte mich also auf mein Tigerkissen hinter der Tür direkt unter der Heizung und verschlief ein paar Stunden. Dann aber verspürte ich, dass ich mal musste, aber wohin jetzt. Keiner war da, um mich in den Garten zu begleiten. Ich hatte also die Alternativen: entweder pinkel ich hier in dieses Zimmer und muss dann darin leben und den Spott meiner Freunde ertragen, oder aber ich gehe allein in den Garten.

Ich entschied mich für den Garten - allein war ich auch gar nicht, denn einige meiner Freunde begleiteten mich zum pillern. Ziemlich überrascht war ich ja schon, dass wir immer noch allein waren, aber Mandoki sagte mir, dass dies jetzt der Normalzustand sei, denn Frauchen und Herrchen müssten ja schließlich arbeiten gehen, damit wir hier wie die Könige von Saba leben könnten. Wollen wir anders leben? Mandoki findet ganz klar: "NEIN"...

Verstanden habe ich es aber noch nicht ganz so richtig, aber ich ahne, was Mandoki meint, denn so richtig cool finde ich es ja auch hier und das Personal ist ansonsten immer zur Stelle, diensteifrig und dienstbereit.

Man bekommt hier richtig was geboten...

Also schmollte ich ein wenig vor mich hin und tat es den anderen gleich - chillen bis die Köttelknechte von der Arbeit kommen.

Und dann war es auch soweit, wir hörten den Wagen auf den Hof fahren, das Schloss der Haustür und - Jippppiiiiiii, sie sind da. Ich freute mich sehr, meine Freunde aber waren nicht alle so erfreut, Ori und Benares blieben völlig unbeteiligt und arrogant auf ihren Betten liegen, verzogen keine Miene und warteten, bis Frauchen und Herrchen sie persönlich im Hundezimmer begrüßten. Nun freuten sie sich auch, nicht so richtig viel, aber was will man auch verlangen, wenn man den ganzen Tag ohne sein Personal da steht und nicht bespaßt wird...

Wir wurden nun alle angezogen und es ging mit dem Auto zur Wiese. Dort angekommen trafen wir wieder auf Bakari und Cooper.

Heute waren auch Moni und Ronald, sowie ihre beiden Hunde Monsieur und Anizah dabei. Zuerst spielte ich allein mit Cooper im Hundehaus, aber irgend wann wollten wir raus und unser Wunsch ist ja dem Service-Personal Befehl. Die Tür ging auf und raus ging's zu den Großen. Meine 6 Kumpel und Bakari kannten mich ja nun, aber Monsieur und Anizah wussten jetzt nichts von mir. Sie kamen also angeflogen und beschnuffelten mich. Angst hatte ich keine und so setzte ich gleich an, eine Runde zu drehen. Dies verstand Anizah aber wohl irgend wie falsch und hat mich in dem Moment bestimmt mit einem Hasen verwechselt, denn nicht wirklich nett heizte er hinter mir her. Es war irgend wie anders, als wenn die anderen hinter mir her rannten, dass merkte ich gleich. Ich lief also in einem großen Bogen zurück zum Hundehaus und suchte Schutz unter einer Gartenbank. Zwischenzeitlich hatten Anja und Frauchen bemerkt, dass da etwas nicht stimmt und kamen mit Moni zu mir nach draußen. Moni hielt ihren Anizah davon ab, mich weiter zu kneifen und Ute hob mich schnell auf den Arm und nahm mich mit ins sichere Hundehaus.

Da war mir jetzt aber gar nicht mehr zum spielen. Ich legte mich ganz klein neben Max auf die Eckbank und schlief ein. Mal schauen, wie der Anizah mich beim nächsten Treffen findet, wenn wieder "zum anbeißen", dann fürchte ich mich doch vor ihm.
03.10.2010 Nach dem Frühstück ging es bereits um 8.00 Uhr ins Auto. So früh zur Wiese, dass muss ja nicht wirklich sein. Aber doch, es ging dorthin. Allerdings nicht lange, denn nach einer halben Stunde wurden wieder alle eingeladen und es ging auf die Autobahn. Nach 45 Minuten erreichten wir schon unser Ziel, Mandoki sagte mir, wir sind auf der Windhundrennbahn in Gelsenkirchen und man könnte dort Mords-Spaß haben...

Zuerst musste ich mit Ute Gassi gehen, denn irgend wie denkt sie, ich müsste stündlich pinkeln. Muss ich aber doch gar nicht, trotzdem drücke ich mir ein paar Tropfen raus, weil Frauchen sich darüber immer so schön freut. 
Ja, was macht man nicht alles, um gut zu seinem Personal zu sein und es bei Laune zu halten...

Während wir dort spazierten, begegneten wir ganz vielen Hunden, manche sehen aus, wie meine Freunde. Aber es gibt auch welche, die haben so wirklich gar keine Ähnlichkeit mit einem Hund, ich bin mir sicher, es sind Pferde. Aber was wollen die mit ihren Pferden auf einer Hunderennbahn?

Ich fragte also Mandoki und der sagte mir, dass es sich um Irische Wolfshunde handelt, die auch zu den Windhunden gehören.

Auch heute lernte ich wieder neue Menschen kennen; es waren Marlies und Bert die ihre Afghanen und 3 Lhasa Apsos dabei hatten. Die drei hatten Ähnlichkeit mit dem Teil, womit Frauchen immer durch die Wohnung putzt - dem Wischmopp.
02.10.2010 Den Nachmittag verbrachten wir mit jede Menge Kuchen auf der Hundewiese, wo ich schon wieder neue Leute und neue Hunde kennen lernen durfte. Sie heißen Anja, Manfred, Nele und Max mit ihren Hunden dem Afghanen Bakari und dem Havaneser Cooper. Wir spielten und rannten alle gemeinsam auf der Wiese. Irgend wann dann ging die Tür des Hundehauses auf und Cooper und ich verdrückten uns geschickt da hinein, wo wir uns feste "bissen" und wilde Deckspiele machten. Cooper finde ich echt SUPER!

Am Abend war ich dann so müde, ich konnte nur noch mein Essen mampfen, pillern im Garten und schlief dann auch sofort ein.
21.09.2010  Um 10.30 Uhr gab es Frühstück für alle. Wir waren ja schon ganz früh mit Ute am Strand und haben uns dort mal die Ostsee angeschaut. Die anderen kannten die ja schon, aber ich hatte ein so großes Wasser noch nicht gesehen. Mir war der Gartenteich in Winnekendonk schon zu groß.

Nachmittags ging nun auch hier auf Fehmarn wieder so eine ungemütliche Herumkramerei los, wie in den letzten Tagen zuhause. 

Nach drei Stunden staunte ich dann sehr, denn der Wohnwagen hatte sich mittlerweile verdoppelt und davor stand noch ein großer Gitterkäfig, in dem wir alle herumlaufen konnten und spielen. Prima fast wie zuhause, nur nicht so groß, aber besser als nix, wenn wir hier denn tatsächlich zwei Wochen bleiben müssen.....
19. und 20.09.2010 Gestern war Ute ja mit einigen zur Ausstellung nach Köln - wir mussten deshalb ziemlich früh aufstehen. Heute dann ging es noch früher raus, denn 4 meiner Freunde sollte beim Coursing in Köln antreten. Mitten in der Nacht ging es also los für Ute, Vaquero, Aldebaran, Basheer und Benares. Mandoki, Ori, Guido und ich konnten aber zuhause bleiben und uns noch ins Wohnzimmer zurück ziehen; etwas schlafen.

Um 9.00 Uhr aber war die Nacht auch für uns um und Guido begann mit der Herumkramerei......

Zuerst verpackte er zwei Stunden lang irgend welche Geschenke. Ute hat Geburtstag, Guidos Bruder hat Geburtstag und Freunde aus Hoope bekommen auch noch ihr Päckchen gepackt.

Als das geschehen war, gab es erst einmal Frühstück für alle. 

Zwischenzeitlich war es 14.00 Uhr und es ging zur Wiese mit dem kläglichen Rest. Manni und Bengi waren auch dort und wir haben wieder lustig miteinander gespielt. Nach einer Zeit mussten wir aber alle drei zurück ins Auto. Plötzlich gab es einen fürchterlichen Krach, den aber Mandoki und Ori gar nicht so schlimm empfanden, ganz im Gegenteil: sie schienen ziemlich begeistert von dem Geräusch und wollten raus.

Das Geräusch verstummte aber kurze Zeit später wieder und Guido kam zum Auto, holte Mandoki heraus und plötzlich war dieses schreckliche Geräusch schon wieder da und verstummte auch wieder. Wieder kommt Guido zum Auto und packt Mandoki hinein und nimmt Ori mit. Das Geräusch ertönt erneut. In der Zwischenzeit hat mir Mandoki dann erklärt, was da passiert. Man nennt es Coursing! Natürlich in Miniatur, weil nicht so viel Platz da ist, aber Spaß haben trotzdem alle daran.

Nachdem dann Ori und Mandoki zwei Runden laufen durften, konnte ich auf Guidos Arm zuschauen, wie die ganze Sache funktioniert. Ich staunte sehr, als ich Bengi während des schrecklichen Geräusches hinter dem Zottelfell herlaufen sah..... Das soll so toll sein? Muss aber wohl, denn Mandoki hat es gesagt! Und was mein bester Freund und Beschützer Mandoki sagt, stimmt!!!!!

Total zufriedene Hunde und ein geschundenes Herrchen traten dann den Heimweg an; dort ging die Herumkramerei von Guido weiter - ganz ehrlich: so geschäftig habe ich ihn noch nie gesehen. Er keuchte und rumpelte durch das Haus, hatte überall Sitzplätze um sich zwischendurch auszuruhen und er schleppte, packte, sortierte, räumte den Kühlschrank aus, machte Brote und verpackte sie wieder (sonst mampft er sie doch immer???), bereitete die Kaffeemaschine vor, machte sie aber nicht an, rührte mit einem komischen Gerät viele verschiedene Sachen in einer Schüssel zusammen, schüttete den Inhalt in wabbelige Gummiformen, legte auf einen frische Äpfel und auf den anderen frische Pflaumen, steckte alles nacheinander in dieses Teil, was sie Backofen nennen, und siehe da, nach nur kurzer Zeit kam da ein Fladen raus, der so richtig toll und lecker roch. Aber auch die verpackte Guido und nix gab es für mich davon. Jetzt rödelte Guido weiter in der Küche herum, denn die sah nach dem Zusammenrühren usw. aus, wie der Truppenübungsplatz in Hannover....

Danach kam etwas Ruhe in Guido auf, man könnte auch sagen, die Batterie wurde langsam leer, richtig leer!!!!

Aber man musste ja noch Arbeiten am PC verrichten und diese dann drucken, also am PC basteln, speichern, nach oben rennen und drucken, passt nicht, also wieder runter, am PC korrigieren und wieder rauf zum Drucker. Dazwischen teilte Ute aus Köln mit, dass die Läufe nun durch seien, aber sie noch auf die Ergebnisse warten muss. Zwischenzeitlich war es schon 17.30 Uhr. Bis Ute dann aber wirklich zuhause war, stand der Zeiger auf 20.15 Uhr.

Guido war zwischenzeitlich nur noch ein sabbernder Lappen, der apathisch in der Küche hockte und zum dritten Mal "Das perfekte Dinner" vom Freitag schaute. Hauptsache, es lief irgend was im Hintergrund.....

Ute machte also die Coursing-Utensilien aus dem Auto raus und packte all die Sachen ein, die Guido im Laufe des Tages bis an die Decke im Flur vor die Haustür gestellt hat. Es blieb also bei einer geschäftigen Herumkramerei im Hause Waru-Shah's!

Um 0.00 Uhr dann wurde es tatsächlich ganz ruhig und beschaulich, denn Ute hatte Geburtstag. 

Jetzt konnte ich allerdings die Welt gar nicht mehr verstehen, denn fast alle Pakete, die Guido am Morgen erst so schön verpackt hatte, packte Ute nun wieder aus..... Muss man das verstehen. Menschen sind schon komisch, oder??

Sie freute sich sehr über ihre Geschenke, besonders aber über den neuen Duft. Das Parfum heißt:

Waru-Shah's Expression

und ist eigens für den Waru-Shah's Zwinger produziert worden.

Ich finde ja, es riecht wie dieses komische Hundeshampoo aus dem Hundesalon meiner Züchterin, Ute aber sagt, es sei toll. 

Müsst ihr also demnächst selber mal an Ute riechen......

...... ob sie nach Hundeshampoo stinkt oder aber nach Waru-Shah's Expression duftet......

Jetzt war es schon 1.00 Uhr und es ging an die Raubtierfütterung. Unser "Abendessen" wurde kredenzt. 

Um knapp 2.00 Uhr morgens ging es dann ins Bett.

Ja, ins Bett ging es, aber nur bis um 4.00 Uhr, denn da rappelten die Wecker. Nach 2 Stunden Schlaf standen die Bekloppten dann tatsächlich wieder auf. Wir wurden durch den Garten gescheucht, mussten mitten in der Nacht pieseln, wurden ins Auto verfrachtet und so gegen 5.00 Uhr setzten wir uns in  Bewegung.

Ute war so übermüdet, dass sie schon nach den ersten 20 Kilometern fest schlummerte und von ihrem Marathonlauf in Köln träumte......

Wir alle anderen hatten natürlich gar kein Problem damit, denn wir lagen gemütlich in unseren Betten und schliefen ebenfalls.

Nur Guido war der Dumme. Denn schon um 9.00 Uhr mussten wir in Hoope sein, um dort etwas abzuholen. Er war auch sehr müde und legte sich ziemlich ins Zeug, nicht auch einzuschlafen. Jetzt wissen wir aber auch, warum noch in der letzten Woche ein Tempomat in den Movano eingebaut wurde:

Navigationsgerät auf Hoope programmieren, Wagen auf die Autobahn bringen, dort Tempomat einschalten, über Bluetooth mit dem Navigationsgerät verbinden, Geschwindigkeit einstellen, auf Automatik schalten und schlafen....

So hätte es sich Guido sicherlich gewünscht. Aber einer musste das Geschoss ja noch lenken....

Er blieb also wach, lenkte den Starlight Express als Himmelfahrtskommando und "pünktlich" um 9.17 Uhr standen wir in Hoope vor dem Coursinggelände, wo wir noch wenige Minuten auf Irene warteten.

Ich durfte die Zeit schon nutzten und mit Ute Gassi gehen, als auch schon Irene kam und uns das Gelände öffnete. Dort sah ich dann auch, was wir abholen mussten. Es war noch so ein komisches Auto, noch viel, viel größer als dieses schon, allerdings wurde es an unseres angehängt. Mandoki sagt, es sei ein Wohnwagen, mit dem die Waru-Shah's entweder zu Hundeveranstaltungen fahren, oder aber in den Urlaub nach Fehmarn. Mandoki war sich sicher, dass es nach Fehmarn ging, denn dieses Jahr seien die Waru-Shah's noch nicht dort gewesen und Guido will immer dort Urlaub machen.

Ute, Irene und Guido hängten also diesen Wohnwagen an unser Auto und schon um kurz nach 10.00 Uhr ging es weiter auf den Highway to heaven.....

Bis 11.30 Uhr fuhren wir Richtung Fehmarn. Die erste Pause stand an, wo Ute mit uns allen eine schöne Gassi-Runde drehte. Guido versuchte in der Zwischenzeit, etwas zu schlafen, war ihm aber nicht möglich, denn er steht natürlich unter Strom, wenn die Jungs auf der Autobahn aus dem Auto sind.....

Um 13.30 Uhr rollten wir wieder Richtung Fehmarn, wo wir um kurz vor 16.00 Uhr eintrafen. 

Dort erwartete man die Waru-Shah's bereits, so dass ab da der Urlaub beginnen sollte. Der Platzinhaber koppelte den Wohnwagen ab, rangierte das Monstrum mit seinem Raupenfahrzeug an seinen Standplatz. Strom wurde angeschlossen, der SAT-Anschluss gemacht und noch ein Stück von dem Geburtstagskuchen mit Guidos Eltern und dem Bruder (die waren ja auch mittlerweile angekommen) gegessen und ab da habe ich Guido nur noch röchelnd gesehen, bzw. gehört - bis zum nächsten Morgen um 9.30 Uhr war er "weg".
17.09.2010  Auf unserer Hundewiese ist auch Manfred und sein Hund Bengi. Bengi hatte aber sehr große Angst vor mir. Warum??? Keine Ahnung. Gestern aber fasste er sich ein Herz und beschnuffelte mich. Er stellte fest, ist doch nicht so gefährlich, wie er dachte. Heute dann wollte er mit mir spielen und forderte mich bellend dazu auf. Allerdings verstand Ori das falsch und er glaubte, Bengi wollte mir ans Leder. Was macht also dieser Ori, der sonst immer nur "Barbie" genannt wird, weil er so auf sein Haarkleid bedacht ist......
Er geht auf Bengi los und erklärt ihm unmissverständlich, das Ori es nicht wünscht, wenn man zu wild mit dem Pudelbaby spielt. 

Holla!

Das macht auch Mandoki, der Peppino besonders von Vaquero abschottet, aus Sorge, es könnte ihm etwas geschehen. Nach nur knapp einer Woche haben die mich schon alle so lieb, dass sie mich mit Leib und Leben beschützen.

Ich bin so gerührt.

Am späten Nachmittag hatte ich meinen Schlaf aus und wollte im Haus und Garten spielen. Auf meiner wilden Hatz durch Flur, Küche und Hundezimmer stolperte ich jedoch über Mandoki. Der schaute mich nur verdutzt an, als wolle er sagen: "Langsam, langsam mit den jungen Pferden".

Ich entschied mich also, nicht mehr durch das Haus zu rennen, sondern den alten Mandoki zu ärgern. Auf meinen Hinterbeinen balancierend, tänzelte ich also vor seiner Nase herum und angelte mit meinen Vorderbeinen immer nach seinen schönen langen Ohren. Dabei kratzte ich ihn natürlich häufig und ich merkte schon: "He was not amused"

Aber was kostet die Welt, ich hab hier die Locken und die zeige ich denen, also machte ich weiter. Da hatte ich aber die Rechnung ohne Mandoki gemacht, denn nach einer ganzen Weile hatte er dermaßen die Nase voll von meinem Tänzchen, dass er energisch nach mir schnappte und mich zurecht wies. Hoppla. Damit konnte ja keiner rechnen. Bin ich wohl doch nicht der mit den Hosen an. 

Na ja, zumindest noch nicht........

Ich beschwerte mich bei Herrchen über solch ein rüdes Benehmen, der aber hatte vollstes Verständnis für Mandoki, so dass ich da auch kein Mitleid ergattern konnte. Ok, dachte ich, geh' ich halt wieder schlafen und kuschelte mich in mein Körbchen direkt neben Herrchens Lieblingsplatz (dem Laptop in der Küche).
16.09.2010 Um 6.00 Uhr bin ich aufgewacht und wurde auch gleich von Ute in den Garten geschleppt. Dort habe ich mein Häufchen und auch Pippi brav erledigt, so dass ich wieder ins Haus durfte. Drinnen habe ich dann die wilde 13 markiert und so richtig aufgedreht. Mittlerweile war auch Guido da und hat sich mit seinem Tranquilizer ins Wohnzimmer verzogen. Nach einigen Runden durch das gesamte Haus, war ich dann aber auch wieder müde. Ich ging also ins Wohnzimmer und lauschte mit Guido dem Wohlklang seines Fönes, der mit satten 2000 Watt vor sich hin brummte......

Gemütlichkeit!!!

Dann auf einmal wurde unser Morgenschlaf unterbrochen, denn erdbebenartig bewegte sich Guido und wälzte sich in die Küche wo er verschiedene Sachen in einen Korb packte und irgend wie sah es so aus, als wolle er sich aus dem Staub machen. Noch gerade darüber nachgedacht, ging auch schon die Haustür auf und bevor ich auch nur ansatzweise raushuschen konnte, schloss sie sich vor meiner Nase. Unverschämt! Hast du nicht was vergessen? Oder besser gesagt, hast du nicht jemanden vergessen? Scheinbar nicht.

Nach zwei Stunden dann hörte ich das Auto vor der Tür und freute mich bereits auf Guido. Die Tür ging auf, die Sonne verdunkelte sich und ja, es war mein Lieblingsherrchen, an dem man so schön kuscheln kann. Jetzt war wieder alles gut. Am Mittag dann die gleiche Prozedur. Wieder musste ich allein bleiben.
Nach einer Stunde wurde ich wieder erlöst, Guido kam zurück und packte uns alle sieben ins Auto. Scheinbar geht es jetzt wieder zur Wiese. Nach einer 20-minütigen Fahrt musste ich dann allein aussteigen und traf auf einen kleinen Terrier. Ich war wohl beim Tierarzt sagte mir der Kleine. Aha, beim Tierarzt. Was soll ich denn hier? Meine letzte Impfung abholen, höre ich dann. Beim Tierarzt war es lustig. Andere Hunde und andere Menschen die mich alle begrüßten und sich sehr über mich freuten. Petra, so heißt die Tierärztin, untersuchte mich und sagte: Alles prima mit ihm. Dann stach sie mich mit einer Nadel, aber ich habe es tapfer ertragen. Ich bekam ein Leckerchen und wir gingen zurück ins Auto. Jetzt ging es aber zur Wiese, wo ich wieder toll mit meinen Jungs spielen konnte.
12.09.2010 Nach dem Frühstück ging es erst zur Hundewiese und danach längere Zeit ins Auto. Wir fuhren zum Hunderennen nach Köln. Warum, fragte ich mich, wir rennen doch jeden Tag auf der Wiese....
Aber ich sollte in Köln schon sehen, was Hunderennen bedeutet. Dort angekommen musste ich erst Gassi gehen. Ich traf dort ganz viele komisch aussehende Hunde wie Barsois, Whippets, Greyhounds, Podencos, Deerhounds usw. Alles sind Windhunde und alle durften dort auf einer Rennbahn laufen - auch meine sechs neuen Freunde. 
Einzeln wurden sie aus dem Auto geholt und ich kann euch sagen, benommen haben die sich dann draußen so richtig schlecht, haben gebellt und an der Leine gezogen, eben so, wie ein braver Pudel sich nicht benimmt. Aber Frauchen hat das hingenommen und ließ sich von allen an einen Ort zerren, der Startplatz hieß. Am Start wurden meine Kumpel in einen Metallkasten gesperrt, ich hörte eine Motorgeräusch und schon schossen sie heraus und rasten hinter einem "Hasen" her. Sie schafften die 480 m Bahn in 40 Sekunden - ich hätte wohl 10 Minuten dafür gebraucht....

Nachdem alle 2 x laufen durften ging es wieder zurück nach hause. Aber wir wurden nur ausgeladen, Frauchen und Herrchen zogen sich um und ich durfte wieder mit. Wir führen in eine Gaststätte, wo viele Leute auf uns warteten. Die Menschen waren hier zum Essen verabredet. Ich hatte meine Decke und meinen Elch dabei und mit dem im Arm schlief ich brav auf meiner Decke ein. Irgend wann ging es wieder heim, wo es Abendessen gab.
10.09.2010 Heute kam meine neue Familie um 14.40 Uhr um mich zu besuchen, dachte ich, denn sie nahmen mich mit. Sie unterhielten sich mit meiner Mama, gaben sich gegenseitig Papierstücke und während ich so mit der Katze spielte, hatte ich auf einmal einen ganz komischen Strick um den Hals. Was jetzt?
Wir gingen zu einem Auto und ehe ich mich wehren konnte, saß ich auch schon darin auf dem Schoss meines neuen Frauchens.
Zuerst war ich etwas irritiert, aber dann habe ich mich gemütlich in die Decke gekuschelt und geschlafen.
Nach nur einer Stunde dann kam ich in meinem neuen Zuhause an. Zuerst musste ich auf die Terrasse, weil alle glaubten ich müsse pieseln. Dort empfing mich aber eine ganze Meute großer Hunde mit langen Haaren, irgend wie Hippies oder so. Ich stutzte erst, ging aber gleich an den Zaun und ließ mich beschnuffeln.

Nach kurzer Zeit dann wurde ich in einen Käfig gesperrt und die Hippies kamen einer nach dem anderen, um mich persönlich zu begrüßen. War prima, die sind alle gut drauf und sollen bestimmt meine neuen Freunde werden.

Nach dem Begrüßungsritual ging es dann schon wieder in ein Auto, aber Leute: Auto kann man da gar nicht mehr zu sagen. Das Ding ist ja sozusagen ein Wolkenkratzer für Zwergpudelfamilien......
Nach nur kurzer Fahrt ging es auf eine riesige Wiese mit einem ganz kleinen Drahtauslauf für mich. Ich wurde da hinein gesetzt und die Hippies - mittlerweile weiß ich, dass es Afghanische Windhunde sind - kamen mich beschnuffeln. Ich hatte aber gar keine Angst, so dass auch schon die Gitter fielen und ich mitten in den sechs großen Hunden stand, mit hoch erhobener Rute und mal gleich klar machte, wo der Pudel die Locken hat. Alle waren super nett zu mir und schon ging es auf Erkundungstour mit meinen neuen Freunden.

Mittlerweile aber musste ich so nötig pieseln und wusste nicht wohin. Aber irgend wann hieß es zurück und kaum zuhause angekommen, erlöste ich mich auf einer Hundedecke. Meine neue Familie konnte da gar nicht drüber lachen und putzte sofort hinter mir her. Da muss ich mal sehen, wie ich das besser machen kann. Vielleicht muss ich mir mehr Mühe geben, dass die nicht sehen, wenn ich pieseln gehe.........

Abends gab es dann noch lecker Essen und schlafen musste ich in einem Käfig. War aber auch so müde.